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Alt 15.07.10, 12:26
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JoAx JoAx ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 05.03.2009
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Standard AW: "Physkalitaet" von Raum und Zeit

Hallo zeitgenosse!

Ich wollte mit Sicherheit nicht Lorentz persönlich angehen, oder gar harabwürdigen. Das steht mir schlicht und einfach nicht zu. Klar ist auch, dass es ziemlich witzlos wäre, die Wissenschaftler der damaligen Zeit aufgrund der Theorien, die sie vertreten haben, aus heutiger Sicht zu be-/verurteilen. Das wäre ungerecht, gelinde ausgedrückt.

Das meine ich aber auch nicht getan zu haben. Worum es mir geht ist, die Lorentz'sche Äthertheorie und die SRT qualitativ zu vergleichen. Natürlich ist mir bekannt, dass es keinen quantitativen, rechnerischen Unterschied zwischen diesen gibt, aber es ist nun Mal imho ein nicht unwesentlicher Unterschied, den ich qualitativ nenne, ob eine Theorie auf einem Postulat einer nicht wahrnehmbaren Wirkung basiert, oder auf einem, den man durch Messung bestätigen kann.

Zitat:
Zitat von zeitgenosse Beitrag anzeigen
Was heisst hier Jahre? Die korrigierten Transformationsgleichungen stammen aus dem Jahre 1904. ...
Lorentz hat etliche Jahre vor Einsteins Erscheinen die systemgebundene Ortszeit und das Theorem der korrespondierenden Zustände in die Physik eingeführt.
Zitat:
Zitat von wiki
Ein fundamentales Konzept der Theorie war das 1895 von Lorentz eingeführte „Theorem der korrespondierenden Zustände“ für Größen zu v/c (d. h. für Geschwindigkeiten, die gering sind im Vergleich zur Lichtgeschwindigkeit), aus dem folgt, dass ein im Äther bewegter Beobachter annähernd dieselben Beobachtungen in seinem „fiktiven“ Feld macht wie ein im Äther ruhender Beobachter in seinem „realen“ Feld. Dieses Theorem wurde von Lorentz (1904) für alle Größenordnungen erweitert und in Übereinstimmung mit dem Relativitätsprinzip von Poincaré (1905, 1906) und Lorentz (1906, 1916) komplettiert.
Dem entnehme ich, dass die Lorentz-Transformationen über Jahre hinweg formuliert und (etwas weiter gedacht), dass diese im Gegensatz zu SRT nicht hergeleitet, sondern axiomatisch eingeführt wurden. Wenn das kein Unterschied ist, dann weiss ich auch nicht.

Das mit der Zeitdilation im weiteren Sinne (Ortszeit) muss ich zurück nehmen, was ich hiermit auch gerne tue. In dem Link gibt es ein Zitat von Poincaré, den ich in Bezug auf @richy's Einstellung zu Definitionen in der Physik interessant finde:

Zitat:
Zitat von Poincaré
"Wir haben keine unmittelbare Anschauung für die Gleichzeitigkeit, ebenso wenig wie für die Gleichheit zweier Zeiträume. Wenn wir diese Anschauung zu haben glauben, so ist das eine Täuschung. Wir halten uns an bestimmte Regeln, die wir meist anwenden, ohne uns Rechenschaft darüber zu geben […] Wir wählen also diese Regeln, nicht, weil sie wahr sind, sondern weil sie die bequemsten sind, und wir können sie zusammenfassen und sagen: Die Gleichzeitigkeit zweier Ereignisse oder ihre Aufeinanderfolge und die Gleichheit zweier Zeiträume müssen derart definiert werden, dass der Wortlaut der Naturgesetze so einfach wie möglich wird."
Zitat:
Zitat von zeitgenosse Beitrag anzeigen
Darüber hinaus haben Lorentz und Einstein bis in die 1920er Jahre häufig miteinander korrespondiert.
Das glaube ich gerne. Ich denke auch, dass es zwischen den beiden, nö - allen keine "Grabenkämpfe" gab.
Seit wann gibt es denn diese in Physik überhaupt?


Gruss, Johann

Ge?ndert von JoAx (15.07.10 um 12:28 Uhr)
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