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Alt 28.06.11, 23:31
amc amc ist offline
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Standard AW: Existiere ich wirklich?

Zitat:
Zitat von herry Beitrag anzeigen
Es ging mir nicht im allg. um die Frage selber, sondern ob ich das Prinzip auf die Frage anwenden kann...
So wie ich dich verstehe, stellst du zwei Situationen gegenüber - zum einen ob und wie man sich in einem Traum des Träumens bewusst sein kann, und zum anderen die Frage danach, ob unsere Existenz Tatsächlichkeit darstellt, oder bloß auch nur ein Traum ist. Und du fragst nun welche Gemeinsamkeiten diese Situationen/Fragen haben und ob man sie vergleichen kann.

Zwei Unterschiede an diesen beiden Situationen sind mir bis jetzt aufgefallen:
Zum einen hast du auch schon erwähnt, dass man sich gelegentlich des Träumens tatsächlich auch im Traum bewusst sein kann.
Zitat:
Zitat von herry Beitrag anzeigen
Alles im Traum ist so real. Alles wird gedeutet. Alles wird wahrgenommen. Nur manchmal erkenne ich den unterschied. Beispielsweise daran, weil etwas unerklärliches passiert. Zum Beispiel: Wieder jung zu sein, oder fliegen zu können...
Meistens erlebe ich meine Träume als Realität, doch hin und wieder ist mir auch im Traum klar, dass ich träume. Ob diese Träume unbedingt immer besonders unrealistisch sind weiß ich nicht mehr, muss ich mal drauf achten. Ich bin mir aber sicher, auch oft sehr unrealistische Träume für real zu halten. Naja, jedenfalls ist deulich, dass unsere "Realität" auf unsere Träume einwirkt, und unser Gehirn anscheinend, auch dann wenn wir träumen niemals zu 100% den "Kontakt" zur Tatsächlichkeit verliert. Wenn wir nun annehmen, unser Leben wäre auch nur eine Art Traum, dann ist es schon bemerkenswert warum eine dann vorhandene "Überwirklichkeit" uns in keinster Weise jemals bewusst wird. Dies ist mit Sicherheit nicht für jeden ein ausreichendes Argument, mal ganz abgesehen davon, dass man sicherlich abertausende Menschen findet, die meinen sich solch einer Überwirklichkeit bewusst zu sein. Zumindest ist aber denke ich klar, falls unser Leben nur ein Traum ist, und es eine Überwirklichkeit gibt, so hat diese doch kaum bis gar keine Auswirkung auf unseren "Lebenstraum".

Der zweite Unterschied, der mir auffällt, liegt in der Art und der Länge unserer Träume. Wenn wir träumen, dann träumen wir doch immer nur Auschnitte bzw. Episoden und niemals ein ganzes Leben mit allem was dazu gehört. Was wäre das denn für ein komischer Traum? Ich halte es auch in einer noch so hypothetischen Überwirklichkeit für ziemlich unrealistisch Träume zu träumen, die ein ganzes Menschenleben beinhalten. Also dass wir in Wirklichkeit jemand oder etwas ganz anderes sind und unser Leben nur ein Traum dieses Anderen ist, halte ich aus rein logischer Sicht für nahezu ausgeschlossen.

Die Möglichkeit, die dann noch bleibt, falls alles nur ein "Traum" ist, ist dass etwas ganz bewusstes in einer Überwirklichkeit abläuft, was uns glauben machen soll, dass wir ein echtes Leben leben. Ich denke hier an die Situation wie Sie in den Matrix-Filmen behandelt wird, oder vergleichbares. Hier ist es dann denke ich tatsächlich so, dass wir uns dessen erst bewusst werden können, wenn uns jemand einweiht, oder wir aufgeweckt werden. Man sollte mit solchen Gedankenspielen aber sehr vorsichtig sein, psychisch labile Personen können schätze ich mit solchen Themen nicht immer gut umgehen. Dem Prinzip der einfachsten und wahrscheinlichsten Lösung zu folgen ist hier sicherlich angebracht.

Letztendlich sollte man sich auch bewusst sein, dass man das Gedankenspiel der "tatsächlichen Wirklichkeit", wie die Frage nach dem Anfang von allem, vermutlich in einem unendlichem Regress ewig weiterspielen kann.
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