Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 16.01.24, 22:35
Callidus Callidus ist offline
Newbie
 
Registriert seit: 16.01.2024
Beitr?ge: 2
Standard Zeitdilatation: Gibt es aus sucht eines Photons Raum und Zeit?

Hallo.

Ich interessiere mich seit jeher für physikalische Themen, insbesondere im Zusammenhang mit der Relativitätstheorie.

Vor einigen Wochen habe ich zwei Videos der Sendung Tera X (ZDF) gesehen. Ich verkinke die mal:
https://youtu.be/RX5iITVDxo8?si=4veiviTLH3r12wsh

https://youtu.be/FJSatiTPI9Y?si=aj9IQ7o2wtfCWsDQ

Und ich war sofort wieder fasziniert.

Im ersten Video geht es um Gravitation.

Besonders fasziniert hat mich die Aussage, dass sich alles und jedes mit Lichtgeschwindigkeit durch die Raumzeit bewegen würde. Die Betonung liegt auf Raumzeit und nicht etwa auf Raum oder Zeit, sonst würde ich ja unterstellen, dass auch Materie sich mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum verwegen könne, was eben nicht geht.

Die sei eine Erklärung für die Gravitation. Entgegen der Newtonschen Physik ist es eben nicht so, das Massen sich gegenseitig anziehen. Deren Formeln sind zwar eine gute Näherung, aber die Realität ist anders:

Massen krummen die Raumzeit. Dadurch vergeht in ihrer Gegenwart die Zeit langsamer. Und zwar je mehr, desto näher man der Masse ist. In der Nähe von Massen geht man also (aus Sicht eines äußeren Beobachters langsamer durch die Zeit.

Da aber alles und jedes sich konstant mit Lichtgeschwindigkeit durch die Raumzeit bewegt, muss man bei langsamer Zeit eben schneller im Raum werden. Deshalb erfährt man eine Beschleunigung wenn man sich einer Masse nähert. Es wirkt letztendlich, als würde man von der Masse angezogen werden. Gravitation ist demnach also die Anpassung der Geschwindigkeit im Raum, aufgrund einer Änderung der Geschwindigkeit in der Zeit die Zeit. Faszinierend.

Eine im Raum absolut ruhende Masse würde sich also mit Lichtgeschwindigkeit durch die Zeit bewegen. Und ein mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum reisendes Photon würde sich in der Zeit nicht bewegen.


Im zweiten Video geht es um reisen mit annähernd Lichtgeschwindigkeit.

Das Zwillingsparadox war mir schon länger bekannt. Dass also für jemanden der sich mit höherer Geschwindigkeit bewegt aus Sicht eines äußeren Beobachters der Zeit langsamer vergeht, ist mir klar. Und so erschien es mir auch nicht merkwürdig, dass Menschen in einen hypothetischen sehr schnellen Raumschiff aus ihrer Sicht binnen 30nJahren die Andromedagalaxie erreichen könnten, währenddessen auf der Werde 2,5 Mio Jahre vergehen. Zeit ist eben relativ.

Das trotzdem noch v = s/t gilt und da v=c immer konstant ist folglich s auch kleiner werden muss wenn t kleiner wird, war mir neu. Dass also für jemand der schnell reist der Raum gestaucht wird, wusste ich nicht.

Nun zu meiner Frage aus dem Titel:
Wenn Licht eine Uhr mit sich führen würde, dann würde ein Außenstehender Beobachter feststellen, dass die Uhr nicht nur äußerst langsam tickt, sondern dass sie gar nicht tickt. Sie steht. Licht bewegt sich eben mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum, aber steht in der Zeit still. Aus Sicht des Photons müsste daher doch alles was um es herum geschieht gleichzeitig passieren. Zeit wäre daher bedeutungslos.

Und nicht nur das: Auch der Raum ware doch aus sichtvdes Photons auf die Länge 0 gestaucht.

Könnte ein Photon denken und seine Umgebung wahrnehmen, dann würde es also feststellen, dass es vom Ort seiner Entstehung augenblicklich an seinem Zielort ankommt, völlig egal welche Entfernung dazwischen liegt und während dieser absurd kurzen Reise würde es alles aus seiner Reisestrecke gleichzeitig wahrnehmen.

Während wir das Photon also in Raum und Zeit wahrnehmen, scheint das Photon selbst weder Raum noch Zeit zu kennen. Kann das sein oder habe ich irgendwas total falsch verstanden?

Und wenn das stimmt: Könnte ein Photon evtl. ein Effekt aus einer höheren oder niedrigeren Dimension sein, in denen es Zeit und Raum schlicht nicht gibt oder völlig anders wahrgenommen werden? Ich muss hierbei an den Sci-Fi Film Interstellar denken wo es einmal heißt "Das sind mehrdimensionale Wesen, die Zeit völlig anders wahrnehmen als wir. Sie sehen die Vergangenheit vielleicht als Tal in das sie hinabsteigen und die Zukunft als Berg den sie erklimmen. Aber für uns ist es das eben nicht."

Wie gesagt, ich bin Laie, wenn auch ein interessierter Laie und mir macht es Spaß über solche Grenzfälle nachzudenken und zu versuchen meine Perspektive zu erweitern.

Ich freue mich daher über jede Antwort. Sei es um mich zu belehren, weil ich etwas falsch verstanden habe oder um seine (philosophischen) Gedanken mit mir zu teilen. Nur um eines möchte ich bitten: Eine Ausdrucksweise, die auch ein Laie nachvollziehen kann.

Vielen Dank!
Mit Zitat antworten