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Alt 27.02.19, 17:44
pauli pauli ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 03.06.2007
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Standard AW: Wie schnell verändern Quanteneffekte die Welt?

Zitat:
Zitat von n4mbuG0t0 Beitrag anzeigen
Na in der Zeitentwicklung.

Beispiel:

Du hast ein Zwei-Niveau-System: |0>,|1> wobei <0|1>=0.
Weiters hast du ein Messgerät welches dir "a" anzeigt, wenn das System
in Zustand |0> gemessen wird, und "b" wenn es im Zustand |1> gemessen wird.
Zu Beginn ist der Zustand unbekannt, also |0>+|1>, das Messgerät zeigt noch
seinen Standardwert "s" an. Insgesamt ist vor der Messung der Zustand

|psi> = (|0>+|1>) x |"s">.

Nun folgt das ganze einer Unitären Zeitentwicklung. Für diese gilt natürlich

U(|0>x|"s">)=|0>x|"a"> und U(|1>x|"s">) = |1> x |"b">

Die unitäre Zeitentwicklung bewirkt also auf den Anfangszustand angewendet

U|psi>=|0> x |"a"> +|1> x |"b">.

Der Anfangszustand wird in eine Superposition "aufgespalten". Wenn dein Messgerät "a" anzeigt, bist du im ersten "Zweig", bei "b" im zweiten. Ohne Reduktionspostulat, ohne Kollaps. Auch kein Widerspruch denn die beiden Zweige sind orthogonal (siehe oben) und daher kannst du mit deinem "ich" in "b" auch niemals wechselwirken.
Weiters ist das Messgerät ebenso Teil der gleichen Betrachtung, was für die KH Deutung zum Beispiel nicht gilt. Hier wurde keine extra Annahme gemacht, denn die unitäre Zeitentwicklung ist Teil der QM (im Gegensatz zum Reduktionspostulat, welches ergänzt wurde).
Was meiner Meinung nach noch nicht klar ist (zumindest mir nicht), ist wie die bornsche Wahrscheinlichkeit hier aus dem Formalismus folgt, also die Interpretation der Amplituden der Zweige. Evt. weiß TomS hier mehr.
Ich fasse es nicht, ihr habt sie doch nicht mehr alle