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Alt 17.11.08, 11:49
Sino Sino ist offline
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Registriert seit: 17.09.2008
Beitr?ge: 423
Standard AW: Ist diese Rechnung richtig?

Zitat:
Zitat von Kurt Beitrag anzeigen
Hallo Sino, du gehst vielleicht davon aus das die Uhren gleich gehen, bzw. gegangen sind.
Das hat aber mit der "Praxis" nichts zu tun.
Das hat mit der Praxis sehr viel zu tun.
Das Experiment wurde viele Male mit Atomuhren gemacht und läuft derzeit praktisch tagtäglich noch in GPS Sateliten ab.

Wenn man 2 Atomuhren in 2 verschiedenen Flugzeugen plaziert und nach osten und westen fliegt und nach der Landung die Anzeige der Uhren noch mit einer Uhr vergleicht, die am Boden geblieben sind, dann zeigen alle 3 Uhren etwas anderes an, was durch die Relativitätstheorie korrekt wiedergegeben wird, bei der sich dass Gravitationsfeld der Erde und die Geschwindigkeit auswirkt, also in den Flugzeugen V_Erdrotation+V_Flugzeug und V_Erdrotation-V_Flugzeug.

Dass sich in der Beispielaufgabe in diesem Thread für beide Uhren von jedem beliebig bewegten Beobachtersystem nach dem Versuch das gleiche Tau ergibt, ist gerade der Beweis dafür, dass die Relativitätstheorie eine absolute Physik beschreibt.
Das Einzige, was relativ ist, ist die Einordnung von "überregionalen" Ereignissen in die eigene Raumzeit-Skala lokaler Beobachter.

Einstein hat den Begriff "Relativitätstheorie" anfangs selber nicht benutzt und nicht gutgefunden, weil sie von ihrem absoluten Charakter ablenkt. Das gleiche schreibt Hestenes auch. Er meint, der Begriff "Relativitätstheorie" ist total unglücklich, da die Theorie absoluter, als die von Newton ist, aber der Name hat sich so eingebrannt, das lässt sich nun nicht mehr beheben.

edit: Bevor jemand zurück zu Newton geht, sollte er sich überlegen, was Zeit überhaupt ist. Zeit ist erstmal ein künstliches von Menschen erdachtes Mass, um Ereignisse einzusortieren bzw. mit anderen Ereignissen zu vergleichen.
Das wird in der Relativitätstheorie begriffen und da die Gallilei-Transformationen dafür nicht funktionieren, wenn sich 2 Beobachter in verschiedenen Inertialsystemen über Ereignisse unterhalten, die Lorentztransformationen aber schon, sind Letztere anzuwenden !

edit: Man kann es wohl auch so zusammenfassen: Der Glaube an eine absolute orts- und bewegungszustandsunabhängige Zeitskala für Alles war ein Irrglaube, der an der physikalischen Realität vorbei ging. Dahinter steckte eine falsche mathematische Idee, die nur oberflächlich betrachtet funktioniert hat. Absolut ist nur das Ereignis, also hier bewegt sich der Zeiger einer Uhr, da zerfällt ein Atom etc.
Der Glaube, dass das ein einzelner Beobachter in eine absolute Zeitskala eintragen kann und das dann jeder Beobachter damit einverstanden wäre, wann was genau passiert ist, ist aber falsch ! Die Einträge, würde jeder abhängig von seinem eigenen Bewegungszustand etc. anders, also beobachterabhängig vornehmen.

P.S: Etwas Analoges kennt man eigentlich schon aus der Mathematik. Der Unterschied zwischen einem Vektor und seinen Koordinaten, also dem zugeordneten Koordinatenvektor. Der Vektor selber ist absolut, also zeigt immer in die gleiche Richtung, die Koordinaten sind aber abhängig von meinem Koordinatensystem und meiner Basis. In der Relativitätstheorie könnte man sagen: Das Ereignis selber ist absolut, die Zeit und Raum-Koordinaten sind aber abhängig von dem Koordinatensystem, dass der Beobachter verwendet.
Da stellte sich nun heraus, dass nicht alle Beobachter das gleiche Koordinatensystem verwenden können (weil c konstant ist und in allen inertialsystemen lokal die gleiche Physik ablaufen muss ).

Ge?ndert von Sino (17.11.08 um 12:46 Uhr) Grund: hab Gangunterschiedegeschrieben, meinte aber Tau