Zitat:
Zitat von Timm
Akzeptabel ist die Sicht, daß es keinen Sinn macht, sich mit Dingen zu beschäftigen, die man prinzipiell nicht wissen kann, wie die Frage, ob die Phänomene in allen Welten real sind.
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Man kann sie
prinzipiell wissen, lediglich
praktisch nicht.
Es gibt hier außerdem einen schleichenden Übergang. Wir sind in der Lage, immer größere Quantesysteme über immer längere Zeiträume kohärent zu halten und die entsprechenden Quantenphänomene zu berechnen sowie zu beobachten. Alles was jenseits der
ggw. erreichbaren Grenze für Dekohärenz liegt ist
derzeit praktisch nicht zugänglich, jedoch
prinzipiell.
Gemäß Everett folgen beide Regime denselben Gesetzen und es gibt keinen harten Übergang. Wir bezeichnen praktischerweise das als “Zweig” oder “Welt” was uns als solches erscheint, wohl wissend, dass dies kein hartes Kriterium ist. Genauso könnten wir fragen, wo der Übergang zwischen einer Ansammlung von H2O-Molekülen zu einem Wassertropfen liegt. Wenn wir letzteren sehen, dann wissen wir es. Und wir können auch immer kleinere Tropfen sowie immer größere Ansammlungen von H2O-Molekülen untersuchen. Nur werden wir nie ad hoc ein anderes Gesetz zur Beschreibung von Wassertropfen einführen, sondern im Gegenteil bemüht sein, die makroskopische Dynamik des Tropfens aus den mikroskopischen Gesetzen der intra- und intermolekularen Wechselwirkungen der H2O-Moleküle abzuleiten.
So man heute eine Kollaps fordern würde, kann man evtl. morgen schon ein kohärentes, interferenzfähiges System präparieren und kontrollieren.
Zitat:
Zitat von Timm
Die Vielen Welten sind orthogonal zueinander. Welchen Ansatz hätte man da?
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Genau diesen:
(1) Zunächst ein genügend großes System mit einer prinzipiell kontrollierbaren Umgebung interagieren lassen, letztere jedoch nicht beobachten und die resultierenden Dekohärenzeffekte studieren.
(2) Anschließend das selbe System mit der Umgebung interagieren lassen, diese kontrollieren und die Dekohärenz verhindern, so dass das, was bei (1) noch Gegenstand der Dekohärenz war, jetzt zugänglich für Interferenzeffekte wird.
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Zitat von Timm
Die Physik tappt nach Sabine Hossenfelder mehr oder weniger auf der Stelle.
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Das ist ein anderes Thema, und Sabine ist nicht das Maß aller Dinge.
Zitat:
Zitat von Timm
Talentierte Forscher sollten sich auf ungelöste Probleme in dieser Welt konzentrieren.
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Das Messproblem ist ein ungelöstes Problem, im Rahmen der Quantenmechanik wohl
das ungelöste Problem.
Und man arbeitet ja an diesen Themen, siehe z.B.
https://www.nobelprize.org/nobel_pri...he-lecture.pdf