Zu
Zitat:
Zitat von TomS
Die ontische Interpretation ist keine notwendige Annahme.
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und
Zitat:
Zitat von Timm
Es gab Zeiten, da hattest du mir schon mal zugestimmt.
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Ich sage dreierlei:
- wenn der Zustandsvektor ontisch interpretiert werden soll, dann ist eine Kollapsinterpretation m.E. logisch unzulässig
- ich denke, ich habe vernünftige Gründe, dass der Zustandsvektor ontisch interpretiert werden sollte
- ich würde das nicht als
logisch notwendig Annahme bezeichnen (*)
(*) Ich halte rein instrumentalistische Ansätze für verfehlt, die Argumente zumeist nicht für stichhaltig, häufig für unreflektiert oder reflexartig; dennoch gibt es auch vernünftige Argumente, die gegen eine ontische Intererpretation sprechen - aber da muss man bei Physikern lange suchen. Die meisten Argumente laufen in etwa so, dass sich theoretische Physik ausschließlich mit Modellen zur Berechnung experimentell überprüfbarer Vorhersagen befasst; bei genauerem Hinsehen entpuppt sich das als persönliche Meinung zur eigenen Arbeit. Wenn man seine Arbeit so sieht, dann ist eine ontische Interpretation unnötig. Wenn man außerdem behauptet, diese persönliche Meinung über die eigene Meinung sei generell zutreffend für die gesamte Physik und letztlich für alle Physiker, dann kann man jede Diskussion zu ontischen Interpretationen als unwissenschaftlich abqualifizieren. Man kann dafür natürlich Vorbilder finden - Feynman war kein Fan der Philosophie (die er kannte). Aber man sollte genug Toleranz walten lassen und genügend gelesen haben, dass es eben durchaus andere Meinungen von namhaften Physikern gab und gibt.
Mein Lieblingszitat - z.Zt.:
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job of interpreting quantum theory was done 50 years ago.
(Murray Gell-Mann)