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Alt 03.08.09, 20:52
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Gandalf Gandalf ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Messung im Dopelspaltexpt...

Hi!
Zitat:
Zitat von SCR Beitrag anzeigen
Hallo Gandalf,

Das hieße doch dass die Bahn eines Photons in unserer Welt immer durch die lokale Umgebung (was immer das jetzt auch sei) aller parallelen Universen zu einem gewissen Zeitpunkt bestimmt wäre ...
Das siehst Du völlig richtig!

Doch führt dieser vollständige Determinismus, nicht einmal im Prinzip zu vollständiger Vorhersagbarkeit, da wir (..eine Kopie von uns) immer nur ein Universum unmittelbar wahrnehmen und wir daher nicht wissen können, was 'in allen' Universen passiert. (abgesehen davon, - dass es gilt, sich allmählich vom bisherigen (klassisch geprägtem) Verständnis einer "Raum_Zeit" zu verabschieden)
Zitat:
... wieso kommt dann beim "Spalt verdecken" in unserem Universum plötzlich wieder etwas Eindeutiges heraus? Wieso wird (möglicherweise auch nur scheinbar) die Bahn des Photons hier nicht vom Vorgehen bei den Experimenten in anderen Universen (z.B. anderen Spalt schließen, beide Spalten offen lassen, weiteren Spalt hinzufügen ...) beeinflusst?

Also irgendwie ist mir nicht ganz klar wann es nun zu WW zwischen den Universen kommt und wann nicht - Kannst Du mir das noch etwas besser verdeutlichen? Danke!
Du hast auch hier recht: Es muss diesen Einfluss geben, - doch ist er 'in Relation' (es geht hier rein um Quantitäten) zu der in diesem Universum genau bestimmten Versuchsanordnung gering. Auch bei einer völlig geschlossenen Blende kann ja ein Photon die Barriere 'durchtunneln'. Wenn man auf der anderen Seite der Mauer danach sucht, schließt man ja automatisch ein paar Universen mit ein, in denen diese physikalische Möglichkeit real ist. Das ist nicht entgegen den Naturgesetzen (in Form der Schrödingergleichung), sondern nur entgegen den emergenten Eigenschaften, die wir einer "geschlossenen Blende" zuschreiben.

Zudem sind ja die Universen, mit geschlossener Blende gegenüber den Universen mit offener Blende unterschiedlicher als es auf den ersten Blick scheint: So muss es in den Universen "mit Schlitz", z.B. auch ein Stanzgerät, einen Werkzeugbauer, usw. geben, - der im ersteren Fall nicht unbedingt erforderlich ist. Kurzum es hängt immer 'ein ganzes System' mit dran, das zur Interferenz kommt (oder nicht,- bzw. ganz schwach).

Wenn also bei quantenphysikalischen Experimenten die Rede davon ist, dass 'Dekohärenz' (möglichst lange) verhindert werden sollte (z.B. bei der Quantenkryptografie, beim Quantencomputer oder der "Teleportation"), ist es ein Versuch, ein einzelnes Universum aus dem Multiversum herauszuseparieren, das genau bestimmte Eigenschaften aufweist, die man nutzen möchte. (Allein schon diese Formulierung sollte klar machen, was das für ein diffizieler Akt ist, der hier im Experiment - und nicht nur dort - abläuft) Und wenn man das begriffen hat, verliert die "spukhafte Fernwirkung" sofort ihre über Generationen wohl gepflegte "Spukhaftigkeit" - und entpuppt sich als '(lokale) Eigenschaft' eines durch einen Versuchsleiter separierten Universums.

Grüße
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Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli
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