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Alt 05.08.09, 20:48
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Gandalf Gandalf ist offline
Singularität
 
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Standard AW: Messung im Dopelspaltexpt...

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Zitat von SCR Beitrag anzeigen
Verstehe ich nicht: Kannst Du mir das bitte einmal am konkreten Beispiel "Durchführung eines DS-Experiments: Ja/Nein" (zum Zeitpunkt x+1) im Vergleich zu "Öffnen des linken verschlossenen Spalts" (zum Zeitpunkt x+3) veranschaulichen?
Nicht dass wir hier Äpfel mit Birnen vergleichen.
Hallo SCR!

(Ich wusste das 'die Zeit', bzw. die 'Vorstellung von Zeit' einen Knackpunkt im Verständnis darstellen wird Ich muss dazu zunächst noch weiter ausholen)

Da man über den Zeitbegriff und seinem physikalischen Ausdruck ganze Bücher schreiben kann, will ich mal nur das wichtigste Zusammenfassen: Es gibt keine physikalisches Gesetz, dass einen "Zeitfluss" bewirkt. Physikalische Gesetze gelten grundsätzlich zeitunabhängig - also in beide Zeitrichtungen gleich. Dennoch scheint dies unserer Alltagserfahrung völlig zu widersprechen.

Die VWT zeigt auch hier einen verblüffend einfachen Ausweg aus diesem Dilemma auf. Da 'anderen (vergangenen) Zeiten' - auch im Alltagsverständnis - physikalische Realität zugesprochen wird, heißt das in Konsequenz:

"Andere Zeiten" sind lediglich Spezialfälle anderer Universen!

"Zeitpunkt x+2" folgt daher 'NICHT' aufgrund eines physikalischen Gesetzes 'nach' "Zeitpunkt x+1", - er ist parallel in einem anderen Universum verwirklicht. Bildhaftes Beispiel: Ein Puzzle. Aus Betrachtung des Puzzlebildes lässt sich aus keiner Eigenschaft eines einzelnes Teiles ableiten, das es 'vor' einem anderen Teil gelegt wurde. Dennoch hängen alle Puzzleteile (kausal) zusammen und die Wahrscheinlichkeit (nicht die Gesetzmäßigkeit) neben einem "blauen Teil" ein weiteres Teil mit blauer Farbe zu finden ist sehr hoch.

D.h. auf das DS übertragen: Hast Du einmal entschieden das Experiment durchzuführen, lebst Du von nun an in einem Teilbereich des Multiversums in dem das Experiment durchgeführt wurde. Entscheidest Du weiter, das nun "im folgenden", der rechte Spalt geöffnet wird, befindest Du Dich von nun an..
... In "einer Untergruppe mit offenenem rechtem Spalt", - des Teils des Multiversums, in dem das Experiment durchgeführt wurde usw. In jeder Gruppe von Universen wird jedoch die Entscheidung 'gespeichert' ("Experiment durchgeführt: ja") und "vererbt das Gespeicherte an die ganze Gruppe. (Das 'Multiversum' (wenn man es denn von außen betrachten könnte) selbst, bleibt natürlich immer gleich, - wird nicht mehr und nicht weniger) Die Gruppe von Universen, in denen die Entscheidung "Experiment: nein" gespeichert wurde, ist zwar dem unsereren sehr ähnlich, doch "entfernt" es sich immer mehr von unserem, - je mehr wir Entscheidungen treffen (Die erkennbaren Interferenzen mit dieser Gruppe lassen nach)

Auf Dein Beispiel bezogen: Es kristallisiert sich eine Gruppe von Universen mit folgenden Eigenschaften heraus (die gewählten Universen sind jeweils zu mit ihrer relativen Gewichtung zu multiplizieren und nicht zu addieren):
..... *("Zeitpunkt x+3"/1)*("Zeitpunkt x+2"/2)*("Zeitpunkt x+1"/4)*...

Wenn das eine 'zu theoretische Rechnung' zu werden droht, dann solltest Du mal unser Universum anschauen - und wie sich die Feinabstimmung der "Naturkonstanten" darin möglicherweise (auch) erklären lässt...


Grüße
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Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli
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