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Alt 20.05.07, 18:19
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rene rene ist offline
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Standard AW: Dunkle Materie

Hi JGC

Ich habe mit deiner verallgemeinernden Darstellung über die "Teilchen-Welleneigenschaften" der beteiligten Körper grundsätzlich keine Probleme. Setze ich deine gerellen Ansichten über das Wesen unserer Existenz aus deinen Posts fragmentarisch zusammen, scheinst du von einem Äther auszugehen - wenngleich du diesen Begriff nirgends verwendest -, von dem auch die Physiker noch bis ins 20. Jahrhundert hinein ausgingen. Der Äther war eine überaus brauchbare Hypothese, mit der sich mühelos alle optischen Erscheinungen klären liessen und dazumals wurde sie von den meisten Physikern rückhaltlos akzeptiert. Andererseits war es aber in keiner Weise möglich, diese geheimnisvolle Substanz irgendwie nachzuweisen. Es entstand die heikle Frage, durch welchen Mechanismus die in den Lichtwellen enthaltene Energie weitergegeben wird, wenn das übertragende Medium selbst fehlt. Ganz offensichtlich haben wir hier ein sehr ernstzunehmendes Grundproblem der Physik vor uns, das wir nicht aus dem Auge verlieren dürfen. Wenn es den Äther wirklich gäbe und seine Teilchen das Licht in einer ähnlichen Art verbreiten würden wie die Luft die Wellen des Schalls, wäre es möglich, das physikalische Weltbild gewaltig zu vereinfachen. Dahingehend erscheinen mir deine Ausführungen verständlich und nachvollziehbar, wenn auch nicht in ihrer letzten Konsequenz anwendbar. Aber das ist ein anderes Thema...


Der Äther, den man sich als ein feines, unwägbares Gas dachte, sollte alle Körper durchdringen, ohne an ihrer Bewegung teilzunehmen. Wenn er eine Ausbreitung des Lichtes in Form von Transversalwellen ermöglichen sollte, so musste der Äther zugleich die Eigenschaften eines festelastischen Körpers haben. Bei äusserst geringer Dichte musste er härter sein als Stahl und Diamant. Ausserdem musste er über eine ideale Durchdringlichkeit verfügen, damit sich die Himmelskörper so reibungslos und verzögerungsfrei durch ihn bewegen konnten, wie sie es offensichtlich taten. Dem Äther musste eine träge Masse zugeschrieben werden, aber er durfte keine schwere Masse haben.

Niemand konnte die Longitudinalwellen im Äther entdecken oder auch beweisen, dass es sie nicht gab. Man musste daher auf Treu und Glauben hinnehmen, dass solche Wellen im Äther überhaupt existieren. Falls sie existierten, traten sie mit gewöhnlichen Körpern nicht in Wechselwirkung. Man konnte sie deshalb also nicht beobachten. Die grosse Lichtgeschwindigkeit zwang zu der Annahme, der Äther müsse ausserordentlich elastisch sein. Seine Teilchen mussten ja mit sehr hoher Frequenz im Takt mit der Lichtgeschwindigkeit schwingen. Deshalb musste angenommen werden, der Äther sei fast hunderttausendmal elastischer als Stahl. Der Äther musste gleichzeitig Körperlosigkeit wie ein Spukgebilde besitzen.
Man konnte ja ungehindert durch ihn hindurchgehen, und auch er musste alle festen Körper, ja die unterschiedlichsten Stoffe, ohne eine Spur zu hinterlassen, passieren.


Heutzutage ist der Äther weitgehend "Ockhams Rasiermesser" zum Opfer gefallen, wonach möglichst auf überflüssige Annahmen (in diesem Fall der fehlende qualitative und quantitative Nachweis) verzichtet werden sollte, was aber nicht zwangsläufig impliziert, dass es ihn nicht gäbe!

Grüsse, rene


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