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Alt 08.04.12, 13:14
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Bauhof Bauhof ist offline
Singularität
 
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Standard AW: Konsequenze der Quantenmechanik

Zitat:
Zitat von RoKo Beitrag anzeigen
... warum erzählst du interessierten Laien immer deine ideologischen Märchen?
Hallo RoKo,

erspare uns bitte in Zukunft deine Polemik.

Zitat:
Zitat von RoKo Beitrag anzeigen
Selbstverständlich befindet sich ein Elektron stets in einem Zustand.
So einfach ist das leider nicht. Ich weiß nicht, was du mit 'Zustand' genau meinst, ich unterstelle mal, dass du dir vorstellst, dass man dem Elektron in jedem Augenblick eine wohldefinierte Position und eine wohldefinierten Impuls zusprechen kann. Das ist nicht der Fall. Anton Zeilinger formuliert das in seinem Buch [1] auf Seite 84 wie folgt;

Zitat:
Hier sind wir bei einem sehr wichtigen Punkt angelangt, der immer wieder betont werden muss: Wir müssen jedem einzelnen Elektron ein Wellenpaket zuordnen. Das Elektron trägt daher nicht einen bestimmten Impuls, also eine wohl definierte Geschwindigkeit, und es ist nicht an einem wohldefinierten Ort lokalisiert. Das Wellenpaket drückt sowohl die Unschärfe der Geschwindigkeit als auch die Unschärfe des Ortes aus. Wenn wir uns entscheiden, den Ort zu messen, werden wir das Elektron irgendwo innerhalb des Wellenpakets finden. Die Unschärfe des Ortes des Elektrons ist plötzlich sehr viel kleiner geworden. Das Elektron, sagen die Physiker, ist durch die Messung lokalisiert worden.

Das Experiment hat also nicht einen Ort ergeben, an dem sich das Elektron vor der Messung befand. Durch diese Messung hat das Elektron aber auch eine viel größere Impulsunschärfe erhalten, eine viel größere Unscharfe in seiner Geschwindigkeit. Alles, was wir vorher hatten, war das Wellenpaket, das lediglich vorschreibt, wo das Elektron mit welcher Wahrscheinlichkeit gefunden werden könnte, mehr nicht.
Zeilinger schreibt weiter auf Seite 92:

Zitat:
Wir haben eben erfahren, dass die Heisenbergsche Unschärfebeziehung allen Versuchen, den Quantenzustand eines Teilchens, etwa eines Elektrons, vollständig zu bestimmen, ein Ende setzt. Um es kurz zu wiederholen:

Wir müssen entscheiden, was wir messen wollen, beispielsweise den Ort oder den Impuls, und wenn wir dann eines von beiden messen, bekommen wir die entsprechende Antwort, die uns im Allgemeinen nicht einmal sagt, dass das Teilchen diese Eigenschaft vor der Beobachtung hatte. Außerdem hat sich der Zustand des Teilchens durch die Beobachtung sehr verändert.
Das heißt, wir dürfen dem Elektron vor der Messung nicht irgendeinen Zustand zusprechen.

Mit freundlichen Grüßen
Eugen Bauhof

[1] Zeilinger, Anton
Einsteins Spuk.
Teleportation und anderer Mysterien der Quantenphysik

München 2005. ISBN=978-3-570-00691-7
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Ach der Einstein, der schwänzte immer die Vorlesungen –
ihm hatte ich das gar nicht zugetraut!

Hermann Minkowski
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