Einzelnen Beitrag anzeigen
  #48  
Alt 24.02.12, 20:59
Ich Ich ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 18.12.2011
Beitr?ge: 2.423
Standard AW: Die Länge eines Kilometers

Zitat:
Zitat von EMI
EMI schreibt hier nach seinen gutdünken!!
Ist nicht zu übersehen.

Nachdem das geklärt ist, zur Sache:
Zitat:
Zitat von amc
Dort ist eindeutig die Rede von einer lokalen Äquivalenz zwischen Beschleunigung und dem Freien Fall. Auch wenn es dürftig ist - das geht doch in die Richtung ...
Richtig, das steht da. Und da auch, aber mit etwas Kontext:
Zitat:
Folge des schwachen Äquivalenzprinzips ist, dass ein Beobachter in einem geschlossenen Labor, ohne Information von außen, aus dem mechanischen Verhalten von Gegenständen im Labor nicht ablesen kann, ob er sich in Schwerelosigkeit oder im freien Fall befindet (Siehe dazu nebenstehende Abbildung). Dies ist gleichbedeutend mit der Aussage, dass Gravitationskräfte äquivalent zu Trägheitskräften sind. Daher können Gravitationskräfte durch Wechsel in ein beschleunigtes Bezugssystem eliminiert werden.
1. Freier Fall = Schwerelosigkeit.
2. Schwerelosigkeit = beschleunigtes Bezugssystem.
Ergo
3. Freier Fall = beschleunigtes Bezugssystem.

Für eine solche Wortwahl in einem Artikel, der sich auch mit ART beschäftigt, gehört dem Autor sein Honorar gestrichen. Ein paar Zeilen später findest du eine umständliche, aber wenigstens nicht so missverständliche Form, diesmal "mit den Begriffen der allgemeinen Relativitätstheorie ausgedrückt" (hat Timm schon zitiert).

Was da passiert ist:
In der Begriffswelt Newtons, die im vorherigen Absatz offensichtlich noch verwendet wurde, ist die Erdoberfläche ruhend, ein frei fallender Körper jedoch beschleunigt. Beschleunigungssensoren zeigen's zwar genau andersrum, aber das wird dort mit einer "Schwerkraft" erklärt, die zufällig auf alle Materialien exakt gleich wirkt und deswegen (mal wieder, das Thema verfolgt einen hier) undetektierbar (sprich: ununterscheidbar von Beschleunigung) ist.
In der Begriffswelt der ART hingegen ist die Erdoberfläche beschleunigt, ein frei fallender Körper aber nicht. So wie's auch die Sensoren anzeigen, es wurde also einmal mehr ein unsichtbares Etwas eliminiert. Dafür muss natürlich die Raumzeit gekrümmt sein, sonst könnte die in alle Richtungen beschleunigte Erdoberfläche kaum heil bleiben.

Diese Konfusion ist fast unvermeidlich, wenn man von Newton her kommt. Erst wenn man sich nur noch in den zur ART gehörigen Begriffen ausdrückt, wird's klar. Hier ein Beispiel aus der englischen Seite:
Im 17 Jahrhundert heißt's noch
Zitat:
the acceleration of a test mass due to gravitation is independent of the amount of mass being accelerated
Wohingegen Einstein dann umformuliert zu:
Zitat:
we [...] assume the complete physical equivalence of a gravitational field and a corresponding acceleration of the reference system.
—Einstein, 1907

That is, being at rest on the surface of the Earth is equivalent to being inside a spaceship (far from any sources of gravity) that is being accelerated by its engines. From this principle, Einstein deduced that free-fall is actually inertial motion. Objects in free-fall really do not accelerate [...]
Klarer?
Zitat:
Zitat von amc
erkenne daher auch nicht immer was seriöse Fachliteratur ist, bzw. habe diese nicht zur Verfügung
Das gilt nicht mehr seit Google Bücher hat. Such da mal "Äquivalenzprinzip Relativitätstheorie" (ohne Anführungszeichen), und du kannst in den Lehrbüchern nachlesen. Max Born beschreibt's sogar mit Wichtelmännchen, das finde ich besonders nett. Eine englische Suche wird dir i.A. mehr und bessere Resultate liefern.

Ge?ndert von Ich (24.02.12 um 21:12 Uhr)
Mit Zitat antworten