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Alt 19.12.15, 17:40
Timm Timm ist offline
Singularität
 
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Standard AW: Licht im Schwarzen Loch ?

Zitat:
Zitat von Eyk van Bommel Beitrag anzeigen
Der fallende Beobachter sieht wie eine Masse auf ihn zukommt. Alleine aufgrund der zunehmenden Zeitdilatation (weit entfernter Beobachter) misst er eine vermeintliche Beschleunigung des Gegenübers (Den Anteil der Raumkrümmung lasse ich mal weg). Diese Beschleunigung ist daher keine (= Scheinkraft)

Der äußere Beobachter sieht das "fallende" Objekt (eigentlich beide Objekte) aber von Beginn an so, dass es/sie eigentlich langsamer werden.
Vielleicht wird es klarer, wenn Du die Beobachter fein säuberlich auseinander hältst.

Konkret: Die Geschwindigkeit des Freifallers FF nimmt bei Annäherung an das SL relativ zu Beobachtern, die beim Abstand R stationär sind, gemäß
- sqrt(2M/R) zu. Dabei entspricht 2M dem Schwarzschildradius eines SLes der Masse M. Am Ort R = 100*2M (dem hundertfachen des Schwarzschildradius) ist die Relativgeschwindigkeit des FF demnach gerade -0,1 c, bei R = 4*2M ist sie -0,5 c (minus weil sich der FF entfernt). Bei R = 2M ist sie ??? Obige Formel gilt für den Fall aus dem Unendlichen.

Weshalb sieht der weit entfernte Beobachter den FF zunehmend langsamer fallen? Grund ist die gravitative Zeitdilatation plus zunehmende Entfernung (Dopplereffekt). Aufeinander folgende Lichtpulse des FF kommen beim weit entfernten Beobachter in zunehmend größeren zeitlichen Abständen an. Auf der Uhr des FF im Sekundentakt gesendete Pulse erreichen den weitentfernten Beobachter z.B. im Abstand von 1 h auf dessen Uhr. Entsprechend scheint der FF immer langsamer zu fallen. Anders gesagt, die zeitlich zunehmend verzögert eintreffenden Lichtpulse gaukeln dem weit entfernten Beobachter das immer langsamere Fallen vor. Der weiß das natürlich und bildet sich nicht ein, der FF würde tatsächlich (= in dessen Eigenzeit) immer langsamer fallen.
So, wie der Beobachter, der in der Wüste einen weit entfernten LKW scheinbar über der Piste schweben sieht, weiß, daß es sich um ein Trugbild handelt.
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus

Ge?ndert von Timm (19.12.15 um 18:34 Uhr)
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