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Alt 22.01.22, 13:32
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TomS TomS ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 04.10.2014
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Standard AW: Abweichungen und Möglichkeiten in einem Multiversum?

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
Ja, die Frage nach den Lernzielen stelle ich seit geraumer Zeit. Lernziele sind Sollwerte, die mit dem auf der obersten Ebene errechneten output verglichen werden, Grundvoraussetzung für backpropagation.
Und ich gebe seit geraumer Zeit die selbe Antwort - bzgl. natürlich entstehendem und künstlichem Bewusstsein.

Zitat:
Dies gilt für sämtliche Kontextinformationen - Input, Output, Feedback, Lernziele und Strategien, mentale Zustände / Qualia … - schlicht alles!

Emergenz von Qualia und Bewusstsein bedeutet, dass die Kontextinformation bzw. die Semantik ebenfalls emergent ist. Deswegen kann ich dir keine Lernziele für Qualia und Bewusstsein nennen, denn damit hätte ich das Rätsel der Qualia gelöst und die Erklärungslücke geschlossen.
Ich füge hinzu, dass es vermutlich keiner speziellen Lernziele für Qualia und Bewusstsein bedarf.

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
Ich bin optimistisch, dass sich nun alles klärt, wenn du die Frage beantwortest, weshalb du von NN und RNN sprichst, wenn es doch keine Lernziele gibt. geschlossen.
Es gibt natürlich Lernziele - für Sehen, Hören, Sprechen, Lesen - aber eben ausschließlich implementiert mittels neuronalem Input, Verarbeitung und Output; und nichts davon ist spezifisch für Bewusstsein oder gar diesbzgl. kontextualisiert; die Semantik ist nicht gegeben, sondern entsteht im Zuge des Lernens. Dass die Lautfolge für „ich hab‘ dich lieb“ sowie die daraus resultierenden physikalischen Signale im Gehirn dazu führe, dass im Kind das Bewusstsein für sein Gefühl geliebt zu werden hervorruft, ist ein Ergebnis der fortwährenden physikalischen Interaktion mit seinen Eltern. Aber in und mit dieser Interaktion ist kein expliziter Kontext gegeben, die physikalischen Signale tragen zumindest keinen. Infolgedessen wäreces geradezu mystisch, Lernziele für Bewusstsein und Qualia anzunehmen.

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
Du hast irgendwo weiter oben sinngemäß gesagt, künstliches Bewusstsein würde schon emergieren. Hast du das etwa so gemeint, ein perfekt simuliertes Gehirn hätte bereits Bewusstsein?
Wenn zusätzlich die geeigneten Inputs/Outputs von/zur Umwelt gegeben sind und die selben Erfahrungen/Handlungen (Lernen) durchlaufen werden, dann ist das naheliegend. Vom „Gehirn im Tank“ halte ich wenig, da Sensorik/Aktorik/Interaktion m.E. entscheidend sind, um das „Gefühl für den eigenen Körper“ auszubilden; das ist wahrscheinlich ein wichtiger Schritt hin zum Ich und zum Bewusstsein.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.

Ge?ndert von TomS (22.01.22 um 13:55 Uhr)
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