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Alt 09.02.13, 09:23
Halil Halil ist offline
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Registriert seit: 01.02.2013
Beitr?ge: 22
Standard AW: Zur Korrektheit und Vollständigkeit der relativistischen Quantenmechanik

Hallo Fossilium,

Zitat:
Mit diesen komplizierten Voraussetzungen umgehst Du natürlich die eigentlich interessierende Frage, welche Entsprechung komplexwertige Grössen einer Theorie (z.B. die Wellenfunktion) in der physikalischen Realität haben.
Komplexwertige Größen werden nicht umgangen, wie Du z. B. an der Vakuumlösung der Bewegungsgleichung der RQM sehen kannst. Du meinst wohl, dass ich nicht das gewohnte Schrödinger- bzw. Heisenberg-Bild der QM zum Ausgangspunkt meiner Beschreibung mache und stattdessen die hydrodynamische Formulierung der Klein-Gordon-Gleichung wähle. – Dazu ist folgendes zu sagen: Hier geht es um eine objektive Beschreibung der physikalischen Realität, die unabhängig vom mathematischen Formalismus stattfindet, d. h. egal, welchen mathematischen Formalismus ich wähle, die physikalischen Inhalte bleiben gleich. Natürlich wähle ich denjenigen Formalismus, der mir den optimalsten Zugang zur physikalischen Realität erlaubt. Habe ich aber erst einmal die physikalische Realität mittels eines bestimmten mathematischen Formalismus erschlossen, so ist die hierbei geleistete physikalische Beschreibung für alle anderen äquivalenten mathematischen Formalismen bindend.

Worin besteht aber der Vorteil der hydrodynamischen Formulierung der RQM bei der Beschreibung der physikalischen Realität, so dass ich diesen mathematischen Formalismus gewählt habe? – Der Vorteil der hydrodynamischen Formulierung der RQM ist, dass der Beitrag der Photonen unabhängig von beteiligten Teilchen in einem separaten Term (= im „Quantenpotential“) auftritt und sich unmittelbar als solches identifizieren lässt. In dem gewohnten Schrödinger- bzw. Heisenberg-Bild treten aber die Photonen nicht unabhängig von Teilchen auf, so dass man das Gefühl hat, als ob hier „spukhafte Quantensprünge“ (Einstein) am Werk wären. Erst wenn man durch einen geeigneten mathematischen Formalismus den Reiter (= Photonen) vom Reittier (= von absorbierenden bzw. emittierenden Teilchen) getrennt hat, verlieren die für die QM wesentlichen Quantensprünge jede ihre Spukhaftigkeit!

Zitat:
Komplizierte Voraussetzungen führen immer zu komplizierten Darstellungen. Ich habe Deine Publikation sehr gerne gelesen, aber ich frage mich, welchen erkenntnistheoretischen Nutzen diese damit hat. Bringt es uns in der Theorie der Theorie weiter ?
Ich wundere mich, dass Du diese Frage stellst. Es ist nämlich zu offensichtlich, dass man durch meine „komplizierten Darstellungen“ erkenntnistheoretisch ziemlich weit kommt. Ich kann z. B. zeigen, dass es eine vom Beobachter und vom Messvorgang unabhängige, objektive relativistisch-quantenmechanische Realität gibt. Ferner zeige ich, dass eine bestimmte physikalische Theorie nur für die in ihrem Definitionsbereich enthaltenen Elemente der physikalischen Realität eine Entsprechung haben muss. Darüber hinaus gebe ich eine Antwort auf die grundlegende erkenntnistheoretische Frage, warum die RQM den Anspruch erhebt, wahr zu sein? – RQM ist nämlich dann korrekt, wenn im Definitionsbereich der Theorie alle Vorhersagen über die objektive physikalische Realität mit allen dazugehörigen Vorhersagen der Theorie zu Messwerten übereinstimmen.

Gruß, Halil
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