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Alt 25.11.15, 11:09
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TomS TomS ist offline
Singularität
 
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Zitat von RoKo Beitrag anzeigen
Und wir haben eine Messapparatur, die sich nicht gemäß der SGL verhält, sondern gemäß der klassischen Mechanik und Elektrodynamik.

...

Dann haben wir nicht ein etwas größeres Quantensytem! Dann haben wir ein System, dass aus einem Quantensystem und der Messapparatur besteht.

Weil ein Messgerät kein Quantensystem ist! (An dieser Stelle wäre ein längerer Vortrag über den Aufbau der Materie mit seinen qualitativen Stufen angebracht. Das kann ich aber nicht in der hier gebotenen Kürze leisten.)
Hallo RoKo, sag' mal, was ist eigentlich dein physikalischer Background? Deine Ausbildung?

Was du hier schreibst ist schlichtweg falsch. Wenn das der Ausgangspunkt deiner Überlegungen ist, dann sind diese wertlos.

Die Schrödingergleichung gilt auf jeder Ebene und für beliebige Systeme. Zunächst kennen wir genügend mesoskopische und makroskopische Systeme, die zum einen ein quantenmechanisches Verhalten aufweisen (LASER, diverse Bose-Einstein-Kondensate, SQUID / Josephson Kontakte, Quanten-Hall-Devices / MOSFETs, ...) und für die wir andereseits den Übergang vom quantenmechanischen zum klassischen Regime untersuchen können und verstehen; zum einen durch Skalieren der Dimension, zum anderen durch gezieltes Regeln der Abschirmung bzw. der Umgebungseinflüsse. U.a. dafür gab's 2012 den Physik-Nobelpreis.

Der (semi)-klassische Grenzfall kann durch gezielte Näherungen (WKB-Näherung, Pfadintegral mit Saddlepoint / Stationary phase approximation, Gutzwillersche Spurformel, ...) aus der Quantenmechanik abgeleitet werden. D.h. die Quantenmechanik enthält die klassische Mechanik (und die Quantenfeldtheorie enthält die klassische Elektrodynamik) explizit als Grenzfall; die QM wird also nicht plötzlich ungültig.

Es gibt demnach weder theoretische oder experimentelle Hinweise, dass die Quantenmechanik nicht universell gültig wäre, noch gibt es Hinweise darauf, dass (makroskopische) Systeme existieren, die nicht einer Schrödingergleichung gehorchen würden.

Anders herum gefragt: wenn ein Messgerät z.B. mittels SQUIDs + Transistoren + LED-Anzeige vollständig aus Einzelteilen konstruiert wird, für die jeweils bekannte Quanteneffekte zugrundegelegt werden müssen, wieso soll es sich dann nicht gemäß der Quantenmechanik verhalten? Und was tritt an deren Stelle?

Worauf ich hinaus will ist ganz einfach: die von dir postuilierte Trennung zwischen Quanten- und klassischer Welt existiert nicht. Die Quantenmechnaik und damit ihre unitäre Zeitentwicklung gilt universell (das ist überhaupt erst der Ausgangspunkt für das Messproblem und die Interoretationen).
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.

Ge?ndert von TomS (25.11.15 um 11:22 Uhr)
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