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Alt 28.11.15, 14:00
Timm Timm ist offline
Singularität
 
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Standard AW: In-, nono-, para- ortho-determinismus

Es scheint, Du mußt Dich langsam nach einem Assistenten umschauen.
Zitat:
Zitat von TomS Beitrag anzeigen
Eine Wellenfunktion eines n-Teilchen-Systems enthält die Informationen über die Wahrscheinlichkeitsamplitude in einem 3n-dim. Konfigurationsraum (Spin lasse ich der Einfachheit halber weg). Der Zustandsvektor eines solchen Systems enthält die Information (Quantenzahlen) für einen maximalen Satz paarweise kommutierender Observablen (d.h. dass bei Festlegung aller Quantenzahlen die Teilräume, die die Quanztenzahlen indizieren, sämtlich nicht-entartet = eindimensional sind); welchen Satz paarweise kommutierender Observablen du verwendest, darfst du dir aussuchen.

Ich gehe davon aus, dass diese Antwort zu Nachfragen führen wird ;-)
Die Frage, ob die Information über Bestandteile und Struktur enthalten ist, hast Du schon bejaht. Nur um sicher zu gehen, das umfasst subatomare Teilchen ebenso wie Bindungslängen und Bindungswinkel (die Hybridisierung des C-Atoms im C70), ja?
Zitat:
Zitat von TomS Beitrag anzeigen
Unabhängig von Superposition oder nicht interpretiert die KI den Zustand im Wesentlichen instrumentalistisch, die VWI dagegen im Wesentlichen realistisch. Instrumentalistisch bedeutet, dass der Zustand als ausreichendes Werkzeug verstanden wird, experimentell überprüfbare Vorhersagen abzuleiten. Realistisch bedeutet, dass der Zustand in gewisser Weise die objektiv existitierende, reale Welt repräsentiert (und genau daher stammt die VWI; wenn ich diesen Anspruch des Realismus habe, dann muss ich an die Zweige glauben, die mathematisch auftreten; s.o. Maudlin-Trilemma)
Und da wird es spannend. Nach der VWI ist - um im Beispiel zu bleiben - der Zustand des C70 Moleküls auf der Goldfolie real (wie ebenso in jeder anderen Welt), aber nicht, weil man es jetzt als kleine Kugel betrachten kann, sondern weil es sich vor wie nach der (als Ergebnis der Dekohärenz verstandenen) "Lokalisierung" in einer Superposition befindet (jetzt mit einem Sub-System, z.B. der Goldfolie) und nicht in einem Eigenzustand.

Sofern das richtig ist, sieht die VWI den Zustand vor und nach Lokalisierung als realistisch an, mit dem Unterschied, daß der Zustand des Teilchens vor der Lokalisierung im Prinzip beliebig weit ausgedehnt sein kann und es keine definierten Eigenschaften hat.

Das heißt, der Zustand vor der Lokalisierung gleicht dem einer realen Welle, die sich im Raum ausbreitet und in der (genauer im Zustandsvektor) die Information über das Teilchen kodiert ist. Richtig?
Die mathematische Beschreibung dieser Welle ist die Wellenfunktion.

Die Wellenfunktion ist nun nach Deinen Worten in dem Sinne als real zu verstehen, als sie "die reale Welt repräsentiert". Kannst genauer erläutern, weshalb das so ist, obwohl in der realen Welt im Gegensatz zur "realen Welle" Teilcheneigenschaften und Ort definiert sind.

Transportiert die Welle nach der VWI auch Energie von A (wo das Teilchen emittiert wird) nach B (wo es lokalisiert wieder auftaucht)? Und überträgt es einen Impuls auf B?
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Der Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern er findet sie vor - Aurelius Augustinus
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