Thema: Was ist Zeit?
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Alt 03.11.08, 23:02
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Uranor Uranor ist offline
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Standard AW: Was ist Zeit?

Zitat:
Zitat von Sino Beitrag anzeigen
Da wo man sonst klassisch Entscheidungen trifft, z.b. ein Teilchen fliegt hierlang oder da lang oder ein anderes Teilchen zerfällt oder zerfällt nicht, verzichtet man beim Quantencomputing auf diese Entscheidungen, bis man misst.
Man rechnet einfach mit zwei komplexen Wahrscheinlichkeitsamplituden für jeweils die eine und die andere Alternative gleichzeitig weiter, kann die Entscheidung dutzende Male vertagen, alle Alternativen sind quasi gleichermassen real und erst durch die Messung am Ende legt man sich fest.
Da flog vor Jahren ein Hubschrauber bei Dunkelheit. Auf seinem Weg befand sich der Fernmeldeturm. Die Warnbefeuerung war weithin sichtbar, pulsendes rot in klarer Nacht, wie es üblich ist. Nur die Spitze war wie üblich nicht beflaggt.

Steuerte der Pilot nun auf Kollisionskurs und behielt den bei? Oder wich er hoch genug bzw. seitlich aus?

Welchen Sinn macht es, weiter zu rechen?

Zitat:
Deutsch sagt/glaubt nun, die anderen Alternativen bleiben real, nur dass sich sein Ich für eine Geschichte entschieden hat. Ein anderes Ich erlebt was anderes.
Da durchkreuzt sich also nichts. Es nimmt auch niemand an, unsere Vergangenheit könne/würde mit uns parallel laufen, könne auch parallel rückwärtsablaufen.

Hier befinde ich mich. Solange ich hier nicht messe, erfahre ich nicht, ob der Hubschrauber getroffen hat oder nicht. Kann ich die Messung indes vermeiden? Meine Sinneswahrnehmung wird mir den Vorbeiflug oder den Treffer signalisieren. Immerhin ist der Hubschrauber auch befeuert. Nun weiß ich, in welcher Welt ich mich befinden. Im Beispielfall war es nun mal jene mit dem Treffer.

Welchen Sinn macht es nun, mit allen möglich gewesenen Situationen weiter zu rechnen? Rückt der Rettungstrupp aus, oder wird er es nicht tun? Stets bleibt vollkommen uninteressant, ob es andere Welten gibt, was dort gerade geschieht.

Aufgabe gelöst/Aufgabe nicht gelöst. Es mag Vorteile bringen, mit der Überlagerung statt mit einer konkreten Rechnung zu arbeiten. Jede Arbeit steuert indes ein Ziel an. Wer wird weiter arbeiten lassen, nachdem es erreicht ist?


Nun sagen Multiweltler, die Situation würde sich nie auflösen. Auf der Variante behaupten sie genau das, was ihnen grad subjektiv in den Kram passt. Eine basierende Unterhaltung zeigt sich nicht mehr als möglich.

Indes rein gar nix gegen die Arbeit mit Hilberträumen. Man ist mit Spielregeln konfrontiert und eben nicht mit der großen persönlichen Wahllosen Freiheit.

Insofern kapiere ich nicht, wieso mich @richy bei völlig sachlich trockener Darstellung so zu attackieren versuchte. Ist aber nicht tragisch. In Netzdiskussionen wird schnell mal was falsch verstanden... Fand aber das richtige Vertsehen in einem Hilbertraum statt? Wir wissen es nicht, werden es niemals und unter keinen Umständen erfahren können. Mit Multiwelten hat ernsthafte Arbeit imho nicht das geringste zu tun. Man kann es allerdings so auslegen. Ich vergleiche solche Austegung halt mit dem Bauklötzchen-Spiel. Möglichkeit oder Bauklötzchen? Der Unterschied scheint mir total zu sein.


Ist es nicht?
Uranor
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