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Alt 18.06.18, 12:35
Ich Ich ist offline
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Standard AW: Entstehung von schwarzen Löchern.

Zitat:
Zitat von Norbi Beitrag anzeigen
Deiner Antwort entnehme ich dass die Beschreibung für einen feldfreien Beobachter also durchaus zutreffend ist.
Dass es also in unserem Universum von unserem Beobachtungsstandpunkt aus gesehen keine Objekte gibt die auf Ihren Schwarzschildradius komprimiert sind, weil der Vorgang von außen betrachtet "zu lange" dauert.

Den Beobachter der bereits in das Loch gestürzt ist kann es also praktisch nicht geben. Da eben kein Objekt dass in ein Schwarzes Loch hineinfällt (oder zu einem wird) für den äußeren Beobachter jemals den Ereignishorizont erreicht.
Das Thema ist konzeptuell schwierig. Man muss da einige Vorstellungen hinterfragen, die einem sonst im Weg stehen.

Erst mal zu dem, was man sieht: Wenn ein SL entsteht, dann sieht der Kollaps im letzen Augenblick nicht nur extrem verlangsamt aus. Der entscheidende Punkt ist, dass sich das Bild extrem schnell exponentiell verdunkelt, bis in wenigen Sekundenbruchteilen alles schwarz ist und uns keine weitere Information erreicht. Was übrig bleibt ist ein Schwarzes Loch nach allen messbaren Kriterien, und das gibt es für uns schon jetzt.

Das mit dem "eingefrorenen Kollaps" und der unendlichen Zukunft hat hingegen gar nicht so viel mit dem zu tun, was wir tatsächlich sehen oder messen können. Das ist eher ein Artefakt der üblichen Koordinatenwahl und hat vor allem mit "Gleichzeitigkeit" zu tun. Der entscheidende Punkt ist dabei, dass "Gleichzeitigkeit" bekanntermaßen relativ ist und keine messbare physikalische Bedeutung hat, weil wir "gleichzeitige" Ereignisse nicht jetzt sehen, sondern erst später.
Ich kann das auf Wunsch näher ausführen, aber fürs erste: Dass sich das SL, gerechnet in statischen Koordinaten, erst in unendlicher Zukunft bildet, ist eher eine theoretische, rechnerische Aussage ohne viel praktische Relevanz.
Was immer man hingegen messen und sehen kann: Es zeigt sich ein Schwarzes Loch.
Zitat:
Andererseits würde der Mensch der in das Schwarze Loch stürzt ja schon vor erreichen des Ereignishorizontes wegen der Zeitdillatation das Universum im Rückspiegel annähernd unendlich altern sehen, was ja offensichtlich noch nicht passiert ist.
Nein. Im Gegenteil sieht man das Universum auch verlangsamt, und man sieht es nur bis zu einer bestimmten Zeit, bis man in die Singularität fällt. Das heißt andersherum, dass man für die Außenwelt auch nach einer bestimmten Zeit nicht mehr erreichbar ist. Man kann also nicht ein paar hundert Jahre später hinfliegen und den Menschen dort "eingefroren" vorfinden, sondern er ist definitiv weg.

Ge?ndert von Ich (18.06.18 um 12:37 Uhr)
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