Einzelnen Beitrag anzeigen
  #5  
Alt 14.05.16, 10:33
tom tom ist offline
Newbie
 
Registriert seit: 12.05.2016
Beitr?ge: 14
Standard AW: Quantenradierer

Hallo Philipp,

Zitat:
Zitat von Philipp Wehrli Beitrag anzeigen
Verstehe ich richtig: Du stellst dir die Photonen als punktförmige Teilchen vor, die durch die Welle in eine ganz bestimmte Bahn gelenkt wird?
Ja, genau wie in der De-Broglie-Bohm Theorie.

Zitat:
Zitat von Philipp Wehrli Beitrag anzeigen
Das entspricht doch etwa der Theorie der Führungswelle, wie David Bohm sie entwickelte. Das Problem an dieser Theorie ist dann, dass sie nicht-lokal ist, sobald du verschränkte Photonen einführst. Ich sehe aber nicht, worin der Vorteil einer nichtlokalen Führungswelle bestehen soll.
Es ist so: Wenn Du verschränkte Photonen an einem Betabariumborat-Kristall erzeugst, bekommst Du zwei Strahlen. Beide sind wegen der Verschränkung 90° zueinander polarisert. Den einen Strahl kann man für den Doppelspaltversuch benutzen. Den anderen lässt man zunächst in Ruhe.

1. Versuch:
keine Polarisationsfilter
=> Interferenz

2. Versuch:
links-zirkular-polarisierender Filter vor Schlitz 1, rechts-zirkular-polarisierender Filter vor Schlitz 2 (QWP's - lambda/4-Plättchen)
=> Keine Interferenz

In der Kopenhagener Deutung verschwindet die Interferenz, weil die jetzt Photonen markiert sind. Alternative Erklärung: Die Interferenz verschwindet, weil die klassische EM-Welle nicht interferiert und daher die Kräfte auf die Photonen verschwinden.

3. Versuch:
Einfügen eines Eraser-Filters (45°) in den verschränkten Partner-Strahl, links-zirkular-polarisierender Filter vor Schlitz 1, rechts-zirkular-polarisierender Filter vor Schlitz 2
=> Interferenz taucht wieder auf

Warum? Ich denke, die EM-Führungswelle wird durch den Eraser-Filter nicht nur um 45° gedreht, sondern auch rückwärts auf das BBO reflektiert. Durch die Verschränkung ist der andere Strahl nun ebenfalls 45° im Vergleich zuvor gedreht, obwohl beide Strahlen noch immer 90° zueinander haben. Die beiden QWP's werden durch die Drehung wirkungslos, da sie nur bei einer bestimmten Polarisation funktionieren. Die klassische EM-Welle interferiert wieder. Die ponderomotorische Kraft taucht wieder auf. Die Photenbahnen werden krummlinig.

Fazit:
Die Erklärung mit klassischer EM-Führungswelle macht den Vorgang anschaulich erklärbar. Das ist der Vorteil.

Viel Grüße
Tom
Mit Zitat antworten