Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 28.11.18, 11:24
Benutzerbild von physicus
physicus physicus ist offline
Profi-Benutzer
 
Registriert seit: 17.11.2018
Beitr?ge: 196
Standard AW: Einstein und die Quantenphysik

Zitat:
Zitat von TomS Beitrag anzeigen
Wenn man sich die Raumzeit naiv vorstellt - wie körnigen Sand oder wie einen Kristall - dann ja. Aber so naiv sind die Theorien der Quantengravitation nicht konstruiert.
Nein... es geht hier (noch) nicht um Raumzeit, noch sonst ein physikalisches Konstrukt; sondern um eine physikalische Größe, die Länge. Die SRT generiert eine eindeutige Aussage bezüglich der Länge: sie kann aufgrund der Lorentzkontraktion nämlich beliebig klein werden.
Die Quantenphysik generiert ebenfalls eine Aussage über die Länge: sie ist gequantelt, d.h. u.a.: es gibt eine kleinst mögliche Länge. Das Prinzip der Quantelung ist ja überhaupt die geistige Grundlage der ganzen Quantenphysik.
Vgl. dazu auch physikalische Basiseinheiten, Länge.
Zitat:
Eine Quantisierung der Gravitation ist genau das.
Nein; Gravitation ist eine der vier Grundkräfte der Physik. Sie hängt von der Entfernung zweier Körper zueinander ab.
In der klassischen Physik hing die Gravitation, vor der Einführung der ART, direkt von der Länge ab (und der Masse der beteiligten Körper; vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Gravit...schen_Mechanik.)
Seit der Einführung der ART wird die Gravitation nicht mehr wie ein Kraft im Sinne der klassischen Physik behandelt; sie hängt, und nun kommt das, was Du gesagt hast, von der Struktur der Raumzeit ab, die Einstein im Zuge der SRT in die Physik eingeführt hat, und auf die die ART weiter aufbaut.
Vgl. dazu auch https://de.wikipedia.org/wiki/Gravit...C3%A4tstheorie, https://de.wikipedia.org/wiki/Raumzeit.
Zitat:
Das widerspräche offensichtlich allen unseren etablierten Theorien und experimentellen Erkenntnissen
Wenn wir die Lorentzkontraktion aus der geltenden Physik entfernen, und dafür die Galileitransformation wieder einführen, können wir Einsteins SRT in der Physik in ihrer jetzigen Form natürlich nicht mehr beibehalten; das beschrieb ich ja auch etwas weiter oben. Wir bräuchten eine SRT_2. Und diese SRT_2 muss natürlich auf Verträglichkeit gegenüber den experimentellen Bestätigungen der SRT überprüft werden; auch das schrieb ich ja schon.
Zitat:
Die Lorentzinvarianz ist zig-fach bestätigt, die Galileiinvarianz widerlegt.
Die Lorentzkontraktion konnte bis heute nicht durch ein Experiment erster Ordnung bestätigt werden; solange ist und bleibt sie formell eine Hypothese. An Versuchen zum Nachweis dazu hat es bestimmt nicht gemangelt, denn in der Physik wird normalerweise gründlich gearbeitet. Zu den Schwerionen komme ich später.
Alles, was man weiss, ist, dass die SRT ohne die Lorentzkontraktion nicht funktioniert. Und Achtung bei der Denkweise: die Galileitransformation wurde noch nie durch ein Experiment erster Ordnung widerlegt. Richtig ist vielmehr, dass Einstein sie aus der geltenden Physik entfernen musste, weil ansonsten die SRT nicht funktioniert.

Das war übrigens der kritischste Eingriff Einsteins in die bis dato geltende Physik überhaupt, nach meiner Meinung. Denn das ist bzw. war die einzige Stelle, an der sein neuer physikalischer Theorieteil, nämlich die SRT, im direkten rechnerischen Widerspruch zur klassischen und bis dato geltenden Physik stand. Evtl. können wir darüber auch später einmal sprechen.
Zitat:
Ein bisschen schwanger geht nicht
Wie, und ob, eine SRT_2 funktionieren kann, und welche Dinge man von der "alten" SRT übernehmen könnte (es sagt ja niemand, dass diese nicht zu großen Teilen sowieso möglicherweise richtig liegt), das wäre eben zu untersuchen; um im Sinne einer ToE, so wie ich eingangs schrieb, in der Physik ein Stück weiter zu kommen.
__________________
Schönen Gruß, Chris

Ge?ndert von physicus (28.11.18 um 11:28 Uhr)
Mit Zitat antworten