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Alt 04.04.15, 08:52
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TomS TomS ist offline
Singularität
 
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Betrachten wir zwei Systeme:

1) Zwei wechselwirkungsfreie Spin 1/2 Teilchen mit Gesamtspin 1; Messung einer Spinkomponente eines Teilchens in z-Richtung

2) Ein Spin 1 Teilchen; Messung der Spinkomponente in z-Richtung.

Beide Quantensysteme sind formal identisch!

Die Zustandsreduktion im Zustandsraum (hier: drei-dim.) sieht in beiden Fällen identisch aus; es handelt sich um einen diskontinuierlichen Sprung des Zustandsvektors, so dass er anschließend in z-Richtung weist (Dies ist Bestandteil der Interpretation, nicht des Formalismus! In der Everettschen Interpretation sieht das anders aus)

Nun betrachten wir das erste System separiert im Ortsraum. Der Einfachheit halber nehmen wir an, dass kein kontinuierlicher Ort erlaubt ist, sondern nur zwei diskrete Orte, z.B. zwei Quantenpunkte. Jetzt erfolgt die Zustandsreduktion im ersten System "nichtlokal". Das ist aber jetzt keine Eigenschaft der Zustandsreduktion, denn Zustandsraum selbst ändert sich im Vergleich zu oben letztlich gar nichts!

Die Nichtlokalität kommt erst dann ins Spiel, wenn man eine bestimmte Darstellung auszeichnet. Warum tut man das? Warum gerade die Ortsdarstellung? Dazu sagt die QM in ihrem Formalismus nichts! Und deswegen sollte man die beiden Fragestellungen (Zustandreduktion sowie Nichtlokalität) in den Diskussionen trennen, d.h. insbs. die Zustandsreduktion zunächst darstellungsfrei verstehen.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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