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Alt 26.08.18, 21:41
TheoC TheoC ist offline
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Standard AW: Warum eine agnostische Sicht der Physik Quatsch ist

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Zitat von TomS Beitrag anzeigen
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Allerdings benötigen wir natürlich einige Prämissen, insbs. die, dass unser Denken ein prinzipiell physikalisch und damit mathematisch beschreibbarer Vorgang ist.
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Ich denke nicht, dass Physiker in irgendeiner Form annehmen, sie wüssten exakt, wie unser Bewusstsein funktioniert. Sie nehmen jedoch - häufig implizit - an, dass es prinzipiell physikalischen, d.h. insbs. quantenmechanischen Regeln gehorcht und nicht losgelöst als „Seele“ oder eine andere nicht-physikalische Substanz funktioniert.
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Nehmen wir an, unser Universum wäre nichts weiter als ein Algorithmus. Dann wissen wir nach Gödel et al. sicher, dass dieser Algorithmus sich selbst nicht vollumfänglich erfassen, verstehen, konstruieren oder beweisen kann.
Nicht sicher bin ich mir mit dem Axiom, dass Bewusstsein quantenmechanischen Regeln folgt, würde sagen der Beweis steht jedenfalls noch aus.

Ich folge mal der Argumentation, dass sich die Welt als solche mathematisch verhält, es hat ja auch den Anschein. Ich folge (zumindest für diesen Thread) auch dem Axiom dass unser Geist ein Teil dieser quantenmechanischen Welt ist, wie sie von der aktuellen Physik beschrieben wird.

Mein Thema mit „Erklärung“ durch konkret die VWI, ist, das der Zufall, welcher bei der KI als weiteres Axiom einfach zu EINEM bestimmten Kollaps führt, in der VWI nicht mehr Teil des Modells ist.

Die Frage „warum erlebe ich den Weltenlauf genauso wie ich ihm erlebe“- warum ist in meiner Erinnerung das Experiment „Spin Up“ ausgegangen, wird durch die VWI doch gar nicht mehr beantwortbar.

Wenn alle Möglichkeiten realisiert werden, ist der große Zufall der, in welchem „Pfad“ ich mich befinde. Ist das dann noch eine „physikalische Frage“, oder bereits eine Meta- Ebene?

Philosophisch ist dann die Frage wie die Welt beschaffen physikalisch erklärt, (weil eben alle möglichen Welten „erschaffen“ sind), aber es öffnet sich die philosophische Frage, warum ich mich in genau der Welt befinde, die nicht mehr physikalisch erklärt werden kann!

Das finde ich als „Erklärungsmodell“ für die Welt nicht sehr befriedigend.

Das meine ich, wenn ich schreibe, das für eine "Erklärung" das "ich" nicht einfach ausgelassen werden kann.
Müsst man zumindest deutlicher herausheben, was dann mit "Welt" überhaupt erklärt wird.



lg
Theo
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