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Alt 14.07.08, 19:04
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Gandalf Gandalf ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard Systemkrise(?)

Hallo!

Die meisten mögen hier vielleicht Wirtschaftsnachrichten nur am Rande und "nicht so wirklich" verfolgen, aber da ich selbst beruflich etwas näher in dieses Thema involviert bin, möchte ich mal darauf aufmerksam machen, dass das was sich momentan an den Finanzmärkten abspielt, das Zeug hat sich zur waschechten Systemkrise zu entwickeln, die nicht nur "Existenzen" in den USA bedroht.

In den Medien ist zur Zeit von "Fannie Mae" und "Fredie Mac" die Rede, die de facto pleite sind und welche in etwa ein Risiko von 5 Billionen Dollar! (diesmal sind die "wirklichen Billionen" und nicht die "amerikanischen" Billionen gemeint) "in der Prärie" stehen haben. Der amerikanische Staat lässt zwar seinem Notenbankchef permanent Versicherungen aussprechen, aber dafür würde ich nicht meine Hand in's Feuer legen, - zumal es sich weisgott nicht um die einzigen (nationalen und globalen) Probleme handelt, für die regelmäßig 'kein Geld' (außer zur Kriegsführung) zur Verfügung gestellt wird.

Die "Lösung" die diese Woche (wieder mal) für dieses Problem gefunden wurde (wie lange noch?) bedeutet nichts anderes, als das wir einer - noch stärkeren - Papierflut von Dollars ausgesetzt werden. Wie die Rohöl-, Rohstoff- und v.a. Edelmetallpreise darauf reagieren werden (bzw schon reagiert haben), werden wir noch diese Woche mittels "Rekordmeldungen" erleben. Die Frage ist, 'wann' die Gläubigerländer, die bislang den amerikanischen "way of life" und die Kriegsführung der letzten Jahre finanziert haben, sich von ihren gewlatigen Haufen grünen Scheinen (China allein über 1.500 MRD US-Dollar) trennen werden. Schätze mal China wird noch die Olympiade abwarten (müssen)

Was dann allerdings passiert vermag ich mir auch nur Auszugsweise vorzustellen. Die einzige Hoffnung, die ich sehe , das niemandem ein wirkliches Interesse unterstellt werden kann, dem Dollar den Rest zu geben. Auf jeden Fall kann ich nur jedem raten, seine Schulden möglichst schnell abzubauen, nach 'sicheren Werten' Ausschau zu halten - und ganz allgemein den "A**** an die Wand zu kriegen" (und sich mit dem vertraut zu machen, was bei einer Hyper-Inflation alles anders wird)

Nicht nur das ich daran zweifle, dass die Finanzkrise "wieder mal" durch 'Führungsstärke' gelöst werden kann, wird 'der Westen' seinen Führungsanspruch, der in den letzten Jahren sowieso nur durch militärische Drohungen aufrecht erhalten wurde, - im Zuge dieser Krise endgültig verlieren.
- Wir werden unsere 'Komfortzone' verlieren, die wir so selbstverständlich voraussetzten, das wir sie nicht mal wahrgenommen haben.

Ich denke, das was kommt, wird 'interessante Herausforderungen' für jeden Einzelnen von uns, mit sich bringen....

Grüße
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Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli
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