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Alt 02.11.12, 14:38
Ich Ich ist offline
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Registriert seit: 18.12.2011
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Standard AW: Das Universum als Gamsbart

Zitat:
Zitat von soon
deine Ausführung ist sehr anschaulich und gefällt mir gut.
Danke.
Zitat:
Würde man also eine Faser des Gamsbarts mikroskopisch betrachten, so würde man darin einen ähnlichen, gesamten Gamsbart finden.
Im Prinzip ja. Die Natur ist quantisiert, da hört die Skals nach unten irgendwann auf. Mathematisch ist das aber die erwähnte Kongruenz: da ist die gesamte Raumzeit so mit unendlich vielen Fäden aufgefüllt, dass durch jeden Punkt (also jedes Ereignis) genau ein Faden geht. Das Konzept beschreibt die Wirklichkeit sinnvoll aber nur auf makroskopischer Ebene. Wenn man da z.B. einzelne Moleküle in einem Gas als Fäden ansetzen würde, dann wäre das ein ziemlicher Filz.
Zitat:
Könnte man auch sagen, die Objekte sind nur insofern nicht vorhanden, als sie nicht die Eigenschaft haben, die Raumzeit zu krümmen?
Im mathematischen Modell kannst du natürlich Testpartikel ohne Masse verwenden, um irgendwas darzustellen. So berechnet man z.B. die Auswirkungen der Expansion auf das Sonnensystem: Die Gravitation der Sonne kriebt eine Extrawurst und wird als irgendeine Kraft betrachtet. Die Erde bewegt sich dann aufgrund dieser Kraft und wird vom ideal homogenen Hintergrund-Kosmos mit beeinflusst. Das ist aber saugefährlich, weil man damit die Sonne quasi zweimal zählt: sie ist als Störung da, ist aber gleichzeitig auch in der Dichte des Hintergrunds verrechnet. So kommt's schnell mal zu Fehldeutungen.
Worauf ich hinauswollte ist, dass es keinen idealen Hintergrund-Kosmos gibt, sondern der Kosmos eben aus diesem irregulären Zeugs besteht. Die Erde bewegt sich soundso, und sie wird von dem Zeug um sie rum (Sterne, Planeten, Gas, Staub, DM, DE) gravitativ beeinflusst. Das ist alles, was man wissen muss, um ihre Dynamik zu verstehen. Es ist weder erforderlich noch hilfreich, da einen besonders schönen und glatten kosmologischen Kugelschnitt anzusetzen. Der hat nichts mit den Realitäten vor Ort zu tun.
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