Einzelnen Beitrag anzeigen
  #300  
Alt 03.10.11, 10:23
Hawkwind Hawkwind ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 22.07.2010
Ort: Rabenstein, Niederösterreich
Beitr?ge: 3.065
Standard AW: SRT und Lorentzianische Theorie

Zitat:
Zitat von Zwill-11 Beitrag anzeigen
Hallo Harti,
hallo Eugen Bauhoff,
hallo an alle,




Da kann ich nicht zustimmen, genau das ist die Überzeugung der Nobelpreisträger Robert B. Laughlin und Frank Wilczek. Ich wiederhole noch einmal das Zitat aus Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84ther_%28Physik%29:
„Meinungen außerhalb des wissenschaftlichen Mainstreams werden weiterhin von den Nobelpreisträgern Robert B. Laughlin und Frank Wilczek vertreten, wonach auch in der modernen Physik – vor allem mit Blick auf das Quantenvakuum - von einem Äther gesprochen werden kann.“
Eugen Bauhoff, deine Vorstellungen eines lorentzianischen Äthers können damit durchaus unvereinbar sein. Möglicherweise hast du nicht bedacht, dass das Quantenvakuum zusätzliche, von dir nicht in Erwägung gezogene Eigenschaften besitzen kann.

Du, Harti, hast richtig gesehen, dass der lorentzianische Äther keine Materie im üblichen Sinn ist und deshalb nicht von Teilchen (Fermionen oder Bosonen) gebildet werden kann. Aber die Quantenmechanik und die Quantenfeldtheorie zeigen, dass es darüber hinaus noch eine andere Art von Wirklichkeit gibt – das Quantenvakuum. Wer wissen will, welche Eigenschaften das Quantenvakuum noch haben muss, um als lorentzianischer Äther wirken zu können, sollte sich mit Robert B. Laughlin und Frank Wilczek näher beschäftigen.

Beste Grüße,
Zwill-11
Vielleicht sollte man - statt nur Zitate irgendwelcher Physik-Päpste aneinanderzureihen -einfach sagen, was denn nun einen Lorentzschen Äther ausmacht. Historisch war man zu Anfang von einem superdünnen Gas ausgegangen, das aber im Laufe der Zeit mehr und mehr aufgegeben werden musste. Die bis heute geltende letzte Fassung der Ätherhypothese besagt, dass ein absolutes Inertialsystem existiert, ein "ausgezeichnetes" System in welchem die Gesetze eine besonders einfache Form annehmen.
Die Quantenelektrodynamik (QED) führte Vakuumfluktuationen etc. ein: Korrekturen höherer Ordnung ("Loops in Feynmangraphen") zu elektromagnetischen Prozessen. Das führte zu der Vorstellung, dass das Vakuum nicht wirklich leer sei. Andererseits basiert die QED auf dem Relativitätsprinzip; sie ist ja eine relativistische Quantenfeldtheorie. Sie basiert also auf der Annahme, dass alle Inertialsysteme gleichberechtigt sind. Nun kommst du daher und behauptest, sie impliziere ein ausgezeichnetes, absolutes Bezugssystem??? Das ist einfach Käse.

Oder was willst du sagen?
Willst du sagen, es gibt einen Äther - ein Bezugssystem, das aber niemals nachweisbar sein wird. Das wäre genau die überflüssige Ätherhypothese, die abgeschafft wurde. Es kann dich natürlich niemand daran hindern, Hypothesen, die keine Implikationen auf Beobachtungen haben, wieder einzuführen. Sie sind ja per Beobachtung nicht widerlegbar. Aber man braucht sie auch nicht; ein allgemeines Designprinzip für Theorien der Physik ist Minimalität: make things as easy as possible.

Gruß,
Hawkwind
Mit Zitat antworten