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Alt 17.06.10, 02:11
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Standard AW: Sein oder Nichtsein, das ist NICHT die Frage

Es stammen folgende Effekte gleichermaßen aus dem einfachen Sachverhalt, daß alles im Diesseits nur unperfekte, nicht-ideale Geschöpfe sind:

a) Nichts ist perkekt, ideal, mit keiner Eigenschaft. So ist auch alles begrenzt: die Zeit hat irgendwann angefangen, und hört auch irgendwann auf.

b) Die Welt ist nicht global widerspruchslos; nicht alle Raumzeit- und sonstigdimensional-Punkte sind zeitartig verbunden. Jedoch (hoffentlich) lokal widerspruchslos, d.h. für einen sich maximal mit c bewegenden Beobachter; für den ist seine kausale Vergangenheit und Zukunft sein individueller Rück- und Vorwärtslichtkegel. Würden widersprüchliche Fakten (zBsp zu Beginn der Welt an zwei Orten spontan entstandene, unterschiedliche Werte der Lichtgeschwindigkeit) aufeinandertreffen wollen, dann würde sich spontan eine Raumtrennung ergeben um zu verhindern was nicht sein kann.

c) Alle Entscheidungen des Freien Willens erfolgen nur unter begrenzter, subsummarischer Kenntnis der näheren Umgebung, nicht unter Kenntnis von aller Vergangenheit der gesamten Welt, notwendigerweise auch nur unter sehr beschränkter Abschätzung seiner eigenen Folgen.

d) Für jedes Geschöpf ist sein Eigensystem 'bevorzugt'. In diesem existiert es in seiner eigenen Logik notwendigerweise immer. Ferner ist dieses Eigensystem sein Ich, seine Selbstwahrnehmung, in Unterscheidung zu Anderem. Diesen Aspekt der eingangs genannten Imperfektheit von Allem, halte ich für extrem wichtig, da er die 'Lösung' zu zahlreichen 'Paradoxonen' wie etwa dem Meßproblem oder dem ERP und sonstigen Nicht-Lokalitäts-Problemen ist, er ist auch innigst verknüpft mit Wirkungsprinzip und beschränktem Bereich von Wirkung und Informationen. Genaugenommen ist für jedes Geschöpf sein Eigensystem und seine Selbstwahrnehmung ausreichend, und in diesem hat es auch eigene Eigenschaften. Es ist zwar richtig, daß 'alles nur existiert genau so wie es wirkt' - aber das macht nicht unbedingt einen Beobachter nötig, noch gibt es beobachteten Eigenschaften irgendeine Bedeutung - denn ein Objekt existiert auch für sich selbst und wirkt auf sich selbst und wird von sich selbst wahrgenommen, und/oder bewirkt sich einen Beobachter. Im Zweifelsfall stellen die selbst wahrgenommenen Eigenschaften vorrangig allen von anderen beobachteten objektive Eigenschaften dar. Schrödinger's Katze hat also im Kasten und für sich gelebt, solange sie das gefühlt hat; das 'Paradoxon' ist einfach ein Problem des Beobachters und nicht der Katze.

e) Ein Außensystem, soweit vorhanden, triggert aber den Zeitablauf und die nach außen abgegebene Wirkung zur dortigen Gültigmachung der Informationen / Eigenschaften im Außensystem (auch das ist nur ein 'Problem' des Außenraumes) und umgekehrt. Eine Assymetrie zwischen kleinen Systemen und Welt besteht nur wegen ebendieser Größendifferenz (auch das ggf. Paradoxon für die Katze ob der sie in den Kasten setzende Beobachter noch lebt und sie irgendwann rausläßt).

f) Dieser Abgleich erfolgt auch nicht fortwährend, sondern nur quantenweise. Gemäß dTau = dS / L , wenn S nur ganzzahlig also ein h pro durchlaufenen Weltpunkt auf der Weltlinie erzeugt wird, wenn die Energie L klein ist (unterhalb der Planck-Masse) dann kann das betrachtete Raumgebiet oder Teilchen mit seiner Eigenzeit viele tpl zurückbleiben, erst Recht wenn nicht fortwährend ein Austausch mit der Umgebung stattfindet.

g) Alles existiert wie es wirkt (notwendiger- und hinreichenderweise für sich selbst). Insbesondere reicht für den 'Nachweis der Existenz' ein einziger Beobachter / ein System wo was wirkt - aber halt auch nur zur Definition einer 'Existenz' in seinem System. Alles existiert da, wo und wie es wirkt. Wirkung und Wahrheit sind daher begrenzt. Auch das ist physikalisch wichtig. Das bedeutet nämlich, daß die Wirkung beobachterabhängig ist

h) "Alles existiert wie es wirkt", bedeutet ferner, daß die Wirkung etwas duales zur Existenz ist - einschließlich ihrer kleinsten Mengen. Offensichtlich also wird mit einem Wirkungsquantum eine neue Information bewirkt, diese wirkt dann ihrerseits. Ebenso nach Obigem ein diskreter Sprung in der Eigenzeit. Nach der genannten Wechselwirkung mit der Umgebung (falls eine solche vorhanden) und Wirken und Gültigwerden der neuen Information auch dort, trägt dies ein bischen zur äußeren Zeit dar. Diese, dort beobachterabhängig, ist einfach:
wieviele Informationen für den Beobachter / am Beobachtungsort schon gültig geworden sind, von allen wirkenden Sachen in der Welt.

i) Offenbar hat jedes Faktum, jede Information, jedes wirkende Objekt Freien Willen um echt neue Fakten zu erzeugen. Für physikalische Formeln meist relevant ist dabei nur deren ob und Anzahl, nicht deren zufälliger Wert. Insbesondere ist lokal die Wirkungs- und Eigenzeitflußerzeugungsdichte sekular gleich (dh abgesehen von der Quantisierung) für alle Objekte. Wir beobachten nicht daß Steine oder Bäume weniger wirken und daher in der Vergangenheit verschwinden oder Eigenzeitdilatation um sich herum aufbauen. Also, nicht nur Lebewesen erzeugen echt neue Fakten, sondern alles; schon lange bevor es Lebewesen gab wurden echt neue Entscheidungen gefällt.





Ganz genaugenommen müßte man besser klarstellen, was man mit Kausalität meint. Wie üblich, ist das im alltäglichen Leben klar, in der QM aber allenfalls 'im Sinne von ...' . Da offensichtlich alles zufällig Neues bewirkt, ansonsten überhaupt kein Zeitfluß entstünde bzw trivial und nicht mehr sinnvoll wäre daß die Welt überhaupt noch echt abläuft statt sich auf die Ilusion zu beschränken wenn sowieso schon klar ist was hinterher dabei rauskommt, ist eine Definition dahingehend daß alles exakt vorausbestimmt wäre, unrealistisch.

Jedenfalls bleibt formal alles gleich, wenn man sagt, A hat B bewirkt, und steht da nicht ausschließlich, Mitwirken falls nötig reicht. Jemand würfelt, es kommt eine 4. Was immer kommt, ist der Wert im Vornherein rein zufällig, aber sowieso noch nicht da, sodaß Kausalitätsfrage im Vorhinein irrelevant ist. Vom Nachhinein betrachtet, hat die Person 'das Entstehen eines neuen Faktums dn = 1 eines zufälligen, unvorhersehbaren Wertes' bewirkt. Im Sinne einer Kausalordnung hat er '1 neue Information' jedenfalls bewirkt, die dann ihrerseits neue bewirken kann. Für die Physik ist das zumindest brauchbar bei allem wo nur die Anzahl vorhandener Informationen oder passierter Fakten aber nicht ihr Wert zählt , also für die 'unexakte Physik' (Thermodynamik, Statistik, globale Zustandsgrößen). Im umgangssprachlichen Sinne (inkl. vor Gericht, wenn die 4 dann zu einem Unfall führt) hat er auch die 4 erzeugt, denn ohne seiner Würfelei gäbe es sie nicht - gäbe es überhaupt nichts an ihrer Stelle. Daher widerspricht Kausalität der sukzessiven Bewirkung zufällig neuer Fakten nicht, wenn klar ist, welches Faktum von welchem Vorgänger erzeugt wurde, egal aber wie sein Wert ist. Das Wichtigste an der Kausalität ist die Kausalordnung. Die Kausalität läßt sich nur für die Vergangenheit betrachten, im Gegensatz zu Wahrscheinlichkeiten nur für die Zukunft.



Was produziert den Zufall ? Die Schöpfungskraft: a) Gott , b) Freier Wille, in dem bescheidenen Umfang wie ihn uns Gott als kleine Schöpfungskraft zu unserer Konkretisierung in dieser Welt zugestand. Am Kreuzweg entscheidest du, rechts oder links. Beim Würfeln entscheidet dein Freier Wille daß du würfelst bzw. wie oft. Der Freie Wille des Würfels entscheidet das Ergebnis. Dabei kann sich der Freie Wille eines Kollektivs (Mensch, Würfel) auch aus dem der Bestandteile und äuserer Sachen ergeben. Er ist aber vorher nicht vorabzusehen, nicht trivial vorherbestimmt, und wird vom Objekt, ggf. kollektiv von seinen bestandteilen, frei und unmittelbar entschieden, unter subsummarischer aktueller Berücksichtigung von Situation, Umfeld und Möglichkeiten.

Interessant ist hier noch, das für die Physik und rein phänomenologisch belanglos ist, wie der Zufall exakt zustande kommt; ebenso für die Kausalität (anders jedoch für die Schuldfrage beim Gericht). Aber gerade an Entscheidungen die wir selbst treffen, sehen wir, daß zumindest gültig im Eigensystem des Objektes, Mitverursacher des Zufalls der Freie Wille ist. Von außen betrachtet ist dieses Detail (und Warum) belanglos.

Und das ist mE auch der Grund, warum es sowas wie eine Evolution gibt. Wäre der Zufall ganz zufällig, dann wäre vmtl. auch die Welt zufälliger. Der Freie Wille hat die Freiheit, ganz zufällig zu entscheiden. Aber jedes Geschöpf hat halt auch seine Interessen, auch gattungsmäßigen Tendenzen. Ein Photon will idR absorbiert werden, um sich zu realisieren, statt ewig zu den Seelen weißer, nur gattungsmäßig existierender, theoretisch existieren könnender aber verhinderter, ungeborener Seelen zu gehören - zumal seine abstrakten Genossen, die Regeln, wohl keine Garantie für es haben, daß ein emitiertes Photon notwendigerweise auch absorbiert werden wird.

Daher: wem das lieber ist, der ersetze eben Zufall durch Freien Willen. Unvorhersehbar sind beide praktisch gleichermaßen. Die Entscheidungen werden unmittelbar und vor Ort gefällt, wie gesagt unter subsummarischer (und meist schneller, oberflächlicher) Abwägung. Falls ohne Interesse, wird, genötigtermaßen, irgendwie dh zufällig entschieden. Selbst bei Interessen (zBsp günstigster Energie) sind psychopathische oder zufällige Andersentscheidungen möglich.

Ge?ndert von 973 (17.06.10 um 03:29 Uhr)
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