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Alt 24.09.22, 10:37
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TomS TomS ist offline
Singularität
 
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Standard AW: KI - Gefahr, Herausforderung, Chance?

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Zitat von Geku Beitrag anzeigen
Ich finde es gibt einen bedeutenden Unterschied bei den Algorithmen zwischen Computern (mit sequenziellem Programmablauf) und neuronalen Netzwerken. Computer haben einen auf das zu lösende Problem festgelegten Algorithmus, Neuronale Netzwerke haben zwar eine feste Verdrahtung, ihr Algorithmus **) wird durch die Gewichtung der einzelnen Netzwerknoten flexibel festgelegt.
Ja, bekannt.

Ein neuronales Netz implementiert einen Algorithmus - und zwar für alle Aufgaben, ob jetzt Schach, Bilderkennung oder Language Processing … im Wesentlichen immer den selben - und sogar einen deutlich simpleren als z.B. ein herkömmliches Schachprogramm.

Zitat:
Zitat von Geku Beitrag anzeigen
**) wobei ich hier von Algorithus zu sprechen vorsichtig sein würde, da für mich dieser eine sequenzielle Handlungsvorschrift ist, dies bei der Gewichtung, in dieser Form nicht der Fall ist.
Falsch.

Es ist ein extrem simpler, sequentieller Algorithmus. Letztlich lineare Algebra.

Hast du schon mal ein NN programmiert?

Zitat:
Zitat von Geku Beitrag anzeigen
Für mich hat die Gewichtung eher einen holografischen Charakter, der den Output auf Grund dieser Eigenschaft infolge des Inputs liefert.
Warum so geheimnisvoll?

Zitat:
Zitat von Geku Beitrag anzeigen
Computerprogramme laufen in einen vorgefertigten Korsett ab, deren Ablauf von inneren Varablen gesteuert wird. Dies spiegelt nur die Intelligenz des Programmierers wieder.
Ja, gilt auch für NNs.

Zitat:
Zitat von Geku Beitrag anzeigen
Computerprogramme sind Schritt für Schritt debugbar, ist das auch für neuronale Netzwerke möglich?
Ja.

Zitat:
Zitat von Geku Beitrag anzeigen
Oder bleibt uns, wie eine Output bei einem bestimmten Input zustande kommt verborgen?
Nein, er ist offensichtlich trivial berechenbar, wie gesagt, lineare Algebra.

Du verwechselst ständig die Frage der Komplexität / Intelligenz / Mächtigkeit / … des Algorithmus mit deinem Verständnis desselben.

Wenn du einem trainierten NN das Bild einer Katze präsentierst und dieses “Katze” ausgibt, dann suchst du irgendwie einen größeren Plan dahinter, echtes Verständnis o.ä. Warum? Erwartest du das auch im menschlichen Gehirn? Was, wenn es da nichts gibt außer den Neuronen? Warum werden aus einfachen chemischen Bausteinen Blumen? Oder Menschen? Gibt es etwas anderes als eine letztlich einfache Schrödingergleichung, der das alles gehorcht?

Nur weil wir nicht in der Lage sind, emergente Phänomene auf Basis der elementaren Mechanismen zu verstehen, bedeutet das doch nicht, dass es mehr als diese elementaren Mechanismen gibt.

Mir kommen die Argumente gegen den Reduktionismus immer extrem unwissenschaftlich bis religiös vor: es darf nicht sein, dass es so einfach ist, weil dann das Geheimnis, das Besondere, die Seele … verschwunden wäre.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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