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Alt 05.03.10, 12:19
Gwunderi Gwunderi ist offline
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Standard AW: Teilchenzustand vor Messung unbestimmt?

Hi Richy

Zum ganz vernünftigen Viele-Welten-Rezept:

Erstens einmal, ich HATTE den ganzen Artikel gelesen, und zwar aufmerksam bis zum Schluss, schliesslich weiss ich, wieviel mal ich schon völligen Quatsch dann doch als eigentlich ganz vernünftig einstufen musste.

Zwar hattest Du und auch andere hier mehrmals betont, dass es sich bei den Wellenfunktionen (immer?) um höherdimensionale "mathematische Gebilde" handelt [EDIT: Nein, dass eigens für die VWI zusätzliche Dimensionen angenommen werden], und das hatte ich auch nicht einfach so überlesen. Aber dann bei der konkreten Vorstellung dann doch wieder dasselbe "Bild" genommen, das ich mir auch beim DS z.B. immer vorstelle.

Aber es ist hier gemeint, dass wir in unserer Dimension leben und diese so quasi einen "Querschnitt" durch den abstrakten (mathematischen) höherdimensionalen "Raum" darstellt - wurde zwar auch eigens betont hier, aber wie gesagt: wenn man das Wellenbild nimmt, das für das (Un-)verständnis des DS-Experiments ausreicht, ergibt sich zwangsläufig, dass sich dann die Welle teilt und wir fortan zwei separate Wellen (Welten) haben, die einmal eine lebende und einmal eine tote Katze beschreiben.
Selbst wenn man sich voll bewusst ist, dass die Wellenfunktion etwas Abstraktes ist - dann fragt man sich, warum jetzt auf einmal der einen Abstraktion Realität zugeschrieben wird und der anderen nicht, oder warum nur die eine Abstraktion die Realität abbilden soll und die andere nicht, völlig willkürlich (so erscheint es doch im "einfachen" Wellenbild?).

Nur dieser "Querschnitt" durch den höherdimensionalen "Raum" repräsentiert hier also unsere Welt - ja, da sehe ich, dass es nichts Willkürliches mehr hat. Das nicht aktuelle Ereignis wird nicht einfach "ausgesperrt", es existiert gar nicht ausser im abstrakten höherdimensionalen Raum. Von den vielen Welten ist nur eine realisiert, aber es hat jetzt nichts Willkürliches mehr.

Für einen Mathematiker, der es sich gewohnt ist, schon beim Frühstück mit x Dimensionen umzugehen (wer sagte das hier im Forum?), wird es demnach nicht schwierig sein, die VWI zu akzeptieren. Und wenn es schon vorher beim DS z.B. und allgemein bei der Superposition nicht ausgereicht hätte, sich eine Art Wasserwelle dabei vorzustellen (das reicht doch hier?), dann hätte ich wahrscheinlich auch eher kapiert, wie es zu verstehen ist. So hat es bei mir aber trotz bemühter und sehr klarer Erklärungen erst heute "klick" gemacht. Glaube ich wenigstens.

Ist die VWI demnach doch nicht völliger Quatsch, keine Science Fiction? Womöglich sogar eine recht vernünftige Erklärung? (gefällt mir zwar immer noch nicht so recht, aber solange man sie nicht zum Dogma erhebt

P.S. Aber lasst Euch dadurch nicht von der aktuellen (sehr spannenden) Diskussion ablenken.

Grüsslein, Gwunderi
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«Denn es ist ja in Wirklichkeit genau umgekehrt. Erst die Theorie entscheidet darüber, was man beobachten kann.» Albert Einstein zu Werner Heisenberg

Ge?ndert von Gwunderi (05.03.10 um 21:41 Uhr)
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