Zitat:
Zitat von Timm
Ich verstehe nicht ganz, wie Du das meinst. Weshalb kann man die Wellenfunktion nicht als mathematisches Konstrukt betrachten, das das Atomorbital beschreibt? Dieses ist aber Anton/Hugo-unabhängig. Die chemische Bindung ist beobachterunabhängig.
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Ich sage doch gar nicht, dass man das nicht kann - ich tue es ja selbst.
Ich denke ja nur laut und unausgegoren über die Formulierung "die Wellenfunktion spiegelt unser Wissen wider".
Wer ist "unser"?
A misst den Ort eines Elektrons und B nicht: für A reduziert sich die Wellenfunktion nun als Folge der Messung auf einen Orts-Eigenzustand (ein scharfes Wellenpaket um den gemessenen Ort herum) weil er nun mehr weiss als B, für B aber nicht (da bleibt die Wellenfunktion eine breite Glocke z.B.).
Man kann nun folgern, wenn A unmittelbar nach dieser Messung eine 2. durchführt, so wird er mit 100%iger Wahrscheinlichkeit wiederum den bereits gemessenen Ort finden (mal vorausgesetzt die Wfkt "zerfließt" nicht so schnell), während die Vorhersage für dieselbe Messung eine andere ist, wenn B sie durchführt, denn er hat dieses Wissen nicht.
Ich finde das schon irgendwie paradox, denn wir haben nun unterschiedliche Vorhersagen -je nachdem, wer misst. Ich finde die Formulierung "unser Wissen" deshalb nicht ganz unproblematisch. Es ist doch weniger unser Wissen, welches die Wfkt kollabieren lässt als vielmehr die Interaktion mit dem Messgerät - wurscht, ob gerade jemand seine Wissen vermehrt, indem er draufschaut.