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Alt 10.02.22, 14:07
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antaris antaris ist offline
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Registriert seit: 28.12.2021
Ort: In einem chaotischen Universum!
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Standard AW: Einfuss des Bewustseins auf die Quantenwelt

Zitat:
Zitat von TomS
Das Problem ist, dass es bisher niemanden gelungen ist, das zu definieren, was uns als Menschen ausmacht, was unser Bewusstsein bedeutet, was wir empfinden.
Genau das meine ich. Ganz im Detail total unbekannt, was ein Bewusstsein insgesamt ist.

Eine große Frage wäre ja z.B., was passiert mit dem Bewusstsein, wenn wir sterben. Ein Gehirn stirbt schnell ab und ich vermute, dass dann der gesamte "Inhalt" unwiederbringlich aus dem Gehirn verlorengegangen ist. Geht der Strom am Computer aus, so muss er nur wieder eingeschaltet werden
Man muss auch beachten, dass Bewusstsein nicht etwas rein menschliches ist.
Wer Haustiere hat oder im allgemeinen schon viel mit Tiere zu tun hatte, der wird Wissen, dass sie alle ihr eigenes mehr oder weniger stark ausgereiftes Bewusstsein haben. (zumindest bei den Säugetieren)


Zitat:
Zitat von Geku
Ich habe große embedded Systeme entwickelt. Gerade dort wollten wir kein "Eigenleben" haben. Bei einem Kran stelle ich mir ein solches Eigenleben auch nicht lustig vor.
Ein solches Eigenleben entsteht durch schlechte Sensoren und durch ein Design bei dem nicht alle Möglichkeiten die Senoren einnehmen können erfasst sind. Eine Staubaufwirbelung in einen Papierlager kann eine Rauchentwicklung und damit eine eine Löschung mit Wasser auslösen, die das Papier zum Quellen bringt und das Dach abheben lässt.
Da gehe ich vollkommen mit. So ein Kran sollte in keinem Fall machen was er will aber klar ein funktionierendes System wird irgendwann Stück für Stück ausfallen. Undefinierte Zustände müssen im vornherein ausgeschlossen werden. Da fällt mir Fehlersicherheit und damit selbstüberwachende Sensoren/Aktoren/Steuerungen). Hmm irgendwie dann ja eigentlich doch schon etwas Selbstorganisation...

Wie gesagt, ich denke nicht, dass das lernen selbst macht ein Bewusstsein aus, sondern die subjektive Erfahrung der Individuen, welche zukünftige Lernprozesse und Entscheidungen beeinflussen. Nur so können unterschiedlichste "Meinungen" existieren. Der eine mag rot, der andere nicht. Es gibt kein generelles Muster, was ja komplexe Systeme nie haben.


Zitat:
Das Problem ist, dass es bisher niemanden gelungen ist, das zu definieren, was uns als Menschen ausmacht, was unser Bewusstsein bedeutet, was wir empfinden.

Nimm‘ an, es gäbe einen Roboter, der im wesentlichen das selbe könnte wie ein Mensch. Natürlich könnte man alle Datenströme bzgl. Input/Output aufzeichnen, die einzelnen Schritte seines Algorithmus analysieren etc. Auf die simple Frage, ob er sich bewusst ist, dass er ein Roboter und kein Mensch ist, würde er mit „ja“ antworten, da ein von ihm durchgeführter Vergleich beider Konstruktionsprinzipien große Differenzen ergibt. Aber wie fühlt sich dieses Bewusstsein nun für ihn an? Wie fühlt es sich denn für dich an?
Interessante Fragestellung. Ist es ein echtes Wissen, wenn ich erst prüfen muss ob ich Mensch oder Maschine bin, wenn der Roboter "nur" im wesentlichen das selbe könnte? Ich denke ein Mensch weis ganz genau was ein Mensch ist und was nicht. Denn wir können auch Schimpansen von Menschen unterscheiden, ohne zu wissen, was ein Schimpanse eigentlich ist. Ein gutes Beispiel ist das Verhalten kleiner Babys/Kinder, denn sie können noch nicht sehr viele Erfahrungen gesammelt haben und besitzen noch nicht den Intellekt größere Zusammenhänge selbstständig zu erkennen. Jedes Baby weiß aber ganz genau wer seine Mama ist und das unabhängig davon ob Mensch, Affe, Hund oder sonstiges (Säuge)Tier. Es ist vor allem der Geruch, die Wärme und die Stimme, welche die Mama eindeutig identifizieren. Das ist in gewisser Weise auch angelernt aber man muss kein Baby vorab einprogrammieren, wer die Mama ist. Bei Computer oder Roboter ist das vollkommen undenkbar, schon allein da sie nicht "geboren" werden, also keinen Biologischen Ursprung haben.

Eine KI kann nur soweit intelligent sein, wie für das, wofür sie programmiert wird. So wäre z.B. sicher eine viel intelligentere Siri möglich. Eine Art digitales Orakel und Steuerzentrale für den Alltag, voller intelligenter Funktionen aber auch diese würde nur das machen, was wir ihr einprogrammieren.

Zitat:
Zitat von Geku
Wenn das System erst beim Kunden lernt, Staub von Rauch zu unterscheiden, dann wäre das ein sehr teurer Lernprozess. Daher ist dies meist nicht erwünscht und es wird schon beim Design berücksichtigt. Rückkopplungen werden meist unterbunden. Deterministisches Verhalten ist geradezu erwünscht. Das läßt sich mit sequenziellen Computern leichter erreichen als bei Neuronalen Netzwerken.
Kommt halt auf die Anwendung an. Mein Iphone merkt sich mit der Zeit, wann ich zur Arbeit und wieder nach Hause fahre und mein Fernseher merkt sich was ich gerne sehe. Ganz einfache KI aber es gibt genügend Anwendungsmöglichkeiten, bei das lernen während des Betriebes durchaus erwünscht ist. (Stichwort Personalisierung)
Bei rein technischen oder industriellen Anwendung gebe ich dir recht. Wobei auch im Geschäftsleben immer öfter KI's Einzug halten, welche während des Betriebes dazulernen. Selbst wenn es nur ein CRM/ERP System mit einer gewissen Intelligenz ist.

Zitat:
Zitat von TomS
Ein NN ist streng deterministisch.

In einem bestimmten Zustand liefert es zu einem bestimmten Input einen präzise definierten Output.

Auch die Zeitentwicklung ist streng deterministisch. Ausgehend von einem einem bestimmten Zustand entwickelt es sich auf Basis eines bestimmten Inputs, dem Output sowie dazu Feedback (Lernfunktion) in einen präzise definierten neuen Zustand.

Das Verhalten ist eher zu vergleichen mit klassischem Chaos: das System ist streng deterministisch, jedoch nicht vorhersagbar.
Und Schwupps sind wir auch hier wieder bei den komplexen Systemen angelangt.

Aber das Bewusstsein jedes Individuums "verfälscht" den Input des neuronalen Netzwerks, sodass am Ende kein klar definierter Output heraus kommen kann. Bei einem NN ohne Bewusstsein kann man tatsächlich immer den gleichen Output erwarten, was dann aber definitiv kein chaotisches Verhalten wäre.

Wenn du 10 Menschen nach ihrer Lieblingsfarbe fragst, so kannst du eine oder zehn verschiedene Antworten erhalten. Genau das ist Bewusstsein, wobei ich andersherum nicht glaube, dass diese bewussten einzelnen Entscheidungen auf einen echten freien Willen basieren. Denn alles sind Wirkungen welche aus ganz bestimmte Ursachen entstehen und die Ursachen können sich untereinander und zeitlich voneinander unabhängig "vermischen". Man müsste alle Details kennen, welche das System in der Vergangenheit beeinflusst haben und jetzt oder in der Zukunft beeinflussen können. (z.B. ein typisches Problem bei der Wettervorhersage, genau der Grund warum wir nicht wissen können was jemand wirklich denkt)
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