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Alt 13.07.15, 11:29
Philipp Wehrli Philipp Wehrli ist offline
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Standard AW: Unterschied Raum und Zeit

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Zitat von TomS Beitrag anzeigen
1) Lyre argumentiert zunächst im Rahmen der Standard-Quantenmechanik. Demzufolge benötigen wir auch deren Zeitbegriff.
Ich glaube, das stimmt so nicht. Lyre argumentiert im Rahmen einer Informationstheorie. Er beginnt zwar mit dem Qubit, aber dieses ist nicht eingebettet in die Quantentheorie, sondern es ist das Grundelement jeder Information. Information kann zwar auf verschiedene Arten verwirklicht sein, sie setzt aber immer gewisse Eigenschaften voraus. Z. B. können zwei Informationen auf veschiedene Arten verknüpft werden, so dass wieder Information entsteht. Ich vermute, der einfachste und allgemeinste Art, diese Eigenschaften zu verwirklichen, ist das Qubit. Dies ist aber nur meine Vermutung, Lyre schreibt dazu nichts. Er geht einfach direkt vom Qubit aus, also von einem komplexwertigen Vektor mit Länge 1. Die Quantentheorie setzt er nicht voraus.

Dann stellt er fest, dass die Darstellung des Qubits einige Willkürlichkeiten enthält. Er fragt sich daher, wie der Raum der Ure transformiert werden könnte, also in welchen anderen Koordinatensystemen die Information ebenso gut hätte aufgeschrieben werden können. So kommt er auf die Poincaré Transformationen und auf die 3+1 dimensionale Raumzeit. Jede Information, die aus Qubits aufgebaut ist, kann in dieser Raumzeit transformiert werden.

Als nächstes fragt Lyre, welche Objekte denn in dieser Raumzeit auftauchen könnten. Bemerkenswerterweise gibt es hier starke Einschränkungen. Es sind nämlich in engem Rahmen nur gerade die Teilchensorten erlaubt, die wir tatsächlich beobachten. Ich glaube Wigner hat dies als erstes festgestellt. Es kann nur Bosonen geben mit ganzzahligem und Fermionen mit halbzahligem Spin.

Nun sind aber auch zusammengesetzte Objekte denkbar. Die Bosonen können als Austauschteilchen zwischen zwei Fermionen angesehen werden, wobei die Bahnen der Fermionen nach den Gesetzen der Quantenfeldtheorie abgelenkt werden.

Lyre und von Weizsäcker schreiben dies nie so, wie ich oben, sondern immer nur in mathematisch verschlüsselter Sprache. Ich habe grosse Mühe zu verstehen, was sie nun wirklich meinen. Aber ich denke, das ist es: Wenn du irgendein Objekt mit Qubits vollständig beschreiben kannst, dann befindet sich dieses Objekt in einer 3+1 dimensionalen Raumzeit und es gilt die Quantenfeldtheorie.

Nun zur ART. Hier verstehe ich Lyres Argumentation noch weniger. Ich würde so weiter argumentieren: Ich habe überlegt, wie die Qubits transformiert werden können und bin so auf die Poincaré Transformationen gekommen. Dies ist aber nur eine erste Näherung. Eigentlich sollten doch auch nichtlineare Transformationen erlaubt sein. In einem zweiten Schritt muss ich also nichtlineare Transformationen zulassen. So komme ich auf gekrümmte Räume.
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