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Alt 05.01.15, 13:42
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TomS TomS ist offline
Singularität
 
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Standard AW: Betrachter nach der Quantentheorie

Nach dem mathematischen Formalismus der QM zerstört weder ein Elektron noch ein makroskopisches Messgerät und auch kein menschlicher Beobachter die Interferenz! Es resultiert lediglich ein verschränkter Zustand aus den möglichen Zuständen des Elektrons und den möglichen Zuständen des anderen Elektrons, des Apparates oder des Versuchsleiters.

Im Falle eines zweiten Quantenobjektes wie des zweiten Elektrons (o.ä. Quantenobjekten) kann man sogar experimentell nachweisen, dass kein Kollaps resultiert; man kann das Experiment nämlich sozusagen rückwärts laufen lassen; bzw. man kann zeigen, das der resultierende Zustand immer noch die Interferenzinformation trägt.

Die Frage, wann, wie, warum und ob überhaupt ein Kollaps resultiert, ist im minimalen Formalismus der QM weder notwendig vorhanden noch beantwortbar. Dies kann als zusätzliches Postulat verankert werden (orthodoxe Interpretation und Varianten, oder man verlagert den Kollaps sozusagen in eine Informationsebene (Quanten-Bayesianismus u.a. Spielarten), oder man versucht den Kollaps vollständig zu vermeiden (Viele-Welten-Interpretation). Jedenfalls ist dieses sogenannte Messproblem heute nach wie vor das zentrale, ungelöste Problem der QM.

Grundsätzlich führt jeder künstlich "Schnitt" zwischen mikroskopischer Quantenwelt und makroskopischer klassischer Welt zu begrifflichen Widersprüchen oder Paradoxa.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.

Ge?ndert von TomS (05.01.15 um 14:53 Uhr)
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