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Alt 20.09.15, 15:55
Harti Harti ist offline
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Standard AW: Das relativistische Zwillingsparadoxon

Hallo Slash,

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Geschwindigkeitsrichtungsänderung
Dieser von Dir verwendete Begriff macht das Problem deutlich, ob eine Bewegung als beschleunigt oder unbeschleunigt zu qualifizieren ist.
Klar ist, dass eine Bescheunigung immer dann vorliegt, wenn sich der Wert der Beziehung zwischen Weg (Raum) und Zeit ändert. Dies alleine reicht aber nicht aus für die Qualifizierung; es muss auch angegeben werden, in welchem Koordinatensystem die Bewegung betrachtet wird.

Beispiel: Freier Fall

In einem geradlinigen, kartesischen Koordinatensystem erscheint der freie Fall als beschleunigte Bewegung (Erdbeschleunigung), der Wert der Beziehung zwischen Weg und Zeit(Geschwindigkeit) ändert sich.

In einem gekrümmten Koordinatensystem, wie die Raumzeit es darstellt, erscheint der freie Fall, als unbeschleunigt, weil die Geschwindigkeitsänderung genau der Krümmung der Raumzeit an dieser Stelle entspricht. In diesem gekrümmten Koordinatensystem ändert sich die Beziehung zwischen Weg und Zeit nicht. Die Bewegung ist unbeschleunigt. Man nennt dies auch eine Bewegung auf einer Geodäte der Raumzeit.

Nach meiner Meinung ist die Richtungsänderung des Reisezwillings sowohl in einem geradlinigen Koordinatensystem wie auch in dem gekrümmten Koordinatensystem der Raumzeit als beschleunigt zu bezeichnen, weil sich der Wert der Beziehung zwischen Weg und Zeit bei der Richtungsänderung in jedem Fall ändert; der Reisezwilling bewegt sich auch in der Raumzeit nicht auf einer Geodäte.

Der Erdzwilling "bewegt" sich dagegen "unbeschleunigt", nämlich garnicht (bzw. nur in der Zeit), weil er sich räumlich nicht verändert.
Das Relativitätsprinzip ist deshalb auf die Veränderungen der Zwillinge nicht anwendbar.

MfG
Harti
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