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Alt 30.11.08, 23:36
Dirkard Dirkard ist offline
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Registriert seit: 30.11.2008
Beitr?ge: 4
Standard Elektromagnetismus aus den Grundphänomenen der SRT

Hallo,
folgende Betrachtung zermürbt mein Hirn:

Das Auftreten der magnetischen WW wird in vielen Büchern durch die SRT derart auf elektrische Felder zurückgeführt, dass im Ruhesystem eines freien Elektronenstrahls, der sich parallel an einem stromdurchflossenen Leiter in gleicher Richtung wie die darin bewegten Elektronen vorbeibewegt, die positiven Ladungsträger (aufgrund ihrer größeren Relativgeschwindigkeit) im lorentzkontrahierten Raum eine größere Ladungsdichte erzielen und somit der Draht insgesamt positiv geladen ist, ergo den Strahl anzieht. (Verzeihung für den langen Satz)
Soweit so gut.

Die Betrachtung zweier stromdurchflossener paralleler Leiter führt nach meiner Einschätzung unter Anwendung des analogen Gedankenganges (s.u.) zu einem Ergebnis, das der Realität genau entgegensteht. Wo ist mein Fehler?

Gegeben seien zwei parallele, in gleicher Richtung (einfacher, da nur 1 Relativgeschwindigkeit) stromdurchflossene Leiter L1 und L2. Im Ruhsystem der Elektronen sind in jedem Leiter die positiven Atomrümpfe aufgrund der Lorentzkontraktion dichter gepackt als die Elektronen. Beide Leiter sind somit positiv in Ihrer Nettoladung, wodurch sie sich abstoßen müssten. Im Ruhsystem der Atomrümpfe ist die Elektronendichte beider Drähte entsprechend höher, so dass wiederum Abstoßung resultiert. Die Anwendung der linken-Faust und der Drei-Finger-Regel zeigt schnell das Gegenteil!
Verschiedene Recherchen ergaben nun, dass in Abbildungen zum Thema die Ladungsträgerdichte im "eigenen" Draht als ausgeglichen (neutral) angegeben wurde. Die Frage ist dann, wie das zu begründen ist.

Der Vollständigkeit halber der zweite Fall mit parallelen, entgegengesetzt stromdurchflossenen Leitern. Hier gibt es nun 2 Relativgeschwindigkeiten: Ruhsystem L1-Elektronen, (symmetrisch zu) Ruhsystem L2-Elektronen und das Ruhsystem der Atomrümpfe.
Beschreibung aus L1-Elektronensicht (und analog L2-Elektonensicht):
Die positive Ladungsträgerdichte im eigenen Draht ist größer als die negative aufgrund der Lorentzkontraktion. Im anderen Draht ist die Relativgeschwindigkeit der Elektronen größer als die der Rümpfe so dass dort die negative Ladungsträgerdichte größer ist. Insgesamt sollten sich beide Drähte daher anziehen. (Widerspruch zur Realität)
Beschreibung aus Atomrumpfsicht:
im Eigenen Draht ist die Ladungsträgerdichte der Elektronen größer im anderen auch(!). Beide Drähte sollten sich daher abstoßen.
Hier ist sogar bereits ein Widerspruch innerhalb des Erklärungsversuchs...

Es muss einen grundsätzlichen Betrachtungsfehler geben, der mir durch die Lappen geht

Für jeden Tipp dankbar

Dirkard
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