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Alt 12.07.09, 14:53
Uli Uli ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Entstehung von Teilchen+Antiteilchen aus dem Vakuum

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Zitat von Timm Beitrag anzeigen

Ich habe ab S. 3 nahezu abgeschaltet, vermute aber, sie hatte eine 'leptonic structure' nicht im Fokus.
Das Hauptmotiv dieser Studien ist es, die QCD zu testen. Leptonen wechselwirken aber nicht stark - drum sind sie in diesem Kontext uninteressant.

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
Gibt es denn irgendwelche Teilchen mit Ruhemasse, die nicht im Photon enthalten sind.
Sämtliche geladenen Elementarteilchen und ihre Anti-Partner werden im Photon als Fluktuation erzeugt. Elektrisch neutrale Teilchen kommen nicht in Frage, denn diese koppeln nicht an das Photon - Photon ist ja der Vermittler der elm. Wechselwirkung, deren Kopplungskonstante die elektrische Ladung ist.

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
Bei populären Besprechungen des Urknall gibt es den anfänglichen "Feuerball" der dann über Symmetriebrechungen nach und nach die Teilchen dieser Welt freigibt. Eine Weile dachte ich, mit dieser uranfänglichen Energie wären Photonen gemeint, die nach der derzeitigen Standardtheorie das sog. falsche Vakuum erzeugt. Bei Bojowald klingt das schon anders, Erzeugung aller Teilchen aus der Expansion der diskreten Raumzeit. Ich will das aber jetzt nicht vertiefen.
Meines Wissens war dieser "primordial fireball" ein ultra-heißes Plasma, in welchem z.B. die Quarks noch als freie Teilchen vorkamen. Durch die Expansion ist dieses Plasma abgekühlt und das Vakuum hat einen Zustandsübergang durchgemacht; im neuen Zustand gab es dann Quark-Confinement - also keine freien Quarks mehr, sondern Hadronen. Ich denke, das Quark-Gluon-Plasma, das in den Beschleunigern erzeugt werden soll, ist im wesentlichen dasselbe. Siehe z.B.
http://arxiv.org/abs/hep-ph/0006085

Ganz ähnlich, wie auch Materie bei Temperaturänderungen thermodynamische Zustandsänderungen ausführt.

Aber nimm meine Anmerkungen bitte kritisch; ich sage das alles so aus meinem schwachen Gedächntnis heraus, ohne es geprüft zu haben.

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
Besonders interessant erscheint mir:

Ich bezeichne jetzt mal den griechischen Buchstaben gamma, den ich nicht tippen kann, mit g. Für mein Verständnis, was bedeutet eg -> eX. X interpretiere ich als quark/antiquark.
Rohini sagt es selbst:
"where X is any hadronic system"
X steht also für eine Menge von Teilchen, die Hadronen enthalten. Da Hadronen aus Quarks bestehen, bist du mit deiner Vermutung ganz dicht dran. Es werden i.a. auch mehr als 1 Quark-Antiquark-Paar sein. Bei diesen Experimenten entstehen ja ganze Jets von herausschießenden Teilchen.



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Zitat von Timm Beitrag anzeigen

DIS liefert aber auch e-/e+, ok?
Bin jetzt leider überfragt, ob so etwas auch so klassifiziert wird. Gibt es aber auf jeden Fall.

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen

Kannst Du mir Figure 1. erklären und auch was quark parton model meint?
Der Begriff "Parton" stammt noch aus den Anfängen der tief inelastischen Streu-Experimente mit Nukleonen. Diese Experimente zeigten, dass es im Nukleon unterschiedliche Streuzentren gibt. Diese hatte man als Partonen bezeichnet. Es zeigte sich, dass man diese Partonen im wesentlichen mit den Constituent-Quarks im Nukleon identifizieren kann, aber nur "im wesentlichen", denn es wird gelegentlich auch Streuung an See-Quarks oder Gluonen beobachtet. Denn auch beispielsweise im Proton, das ja aus den Constituent - Quarks uud besteht gibt es Teilchen-Antiteilchen-Fluktuationen; die entsprechenden Quark-Antiquarkpaare bezeichnet man als See-Quarks.

Fig. 1 muss von links nach rechts gelesen werden; es geht um Elektron-Photon-Streuung; das Elektron läuft oben ein, das Photon unten.
Das Elektron kann aufgrund seiner Ladung ein virtuelles Photon erzeugen, das von oben nach unten läuft. Der "Bubble" unten symbolisiert alle möglichen Interaktionen zwischen diesem virtuellen und dem einlaufenden reellen Photon.
In Fig. 2 "zoomen" wir sozusagen in diesen Bubble hinein und sehen, wie das Standardmodell diese Inetraktion erklärt. Es gibt jede Menge Beiräge, von denen die wichtigsten herausgegriffen wurden. In Fig. 2a wird unmittelbar über die elm. WW ein Quark-Antiquark-Paar erzeugt (das Thema dieses Threads); die Abbildungen 2b demonstrieren, wieso die QCD überhaupt ins Spiel kommt; die spiraligen Linien stehen nämlich für virtuelle Gluonen (starke WW).

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen

Die eg Streuung scheint keine Rolle zu spielen (in Bezug auf den Schwund), obwohl der virtuelle Partner doch allgegenwärtig ist, oder?
Elektron - Photon- Streuung setzt ein reelles Elektron voraus; das ist nicht allgegenwärtig.

Zitat:
Zitat von Timm Beitrag anzeigen
Diese ganze Thematik ist völlig neu für mich, interessiert mich sehr,

Gruß, Timm

P.S. Ich habe seit 40 Jahren gewisse Bande zu Indien, aber nicht auf wissenschaftlicher Ebene.
Ja, meine Frau und ich hatten damals auch sehr freundschaftliche Beziehungen zu Rohini. Wir haben die indische Küche ein wenig kennen gelernt und ein Kollege aus Dortmund ist dann auch später oft nach Indien gefahren. Die bunt international gemischten Teams machten für mich einen besonderen Reiz an der Grundlagenforschung in der Physik.

Wir hatten - mit einem weiteren Kollegen - übrigens auch mal gemeinsam was geschrieben:
http://adsabs.harvard.edu/abs/1987PhLB..194..302G
Das hatte ich aber jetzt schon fast völlig vergessen. Zu lang her .. .

Gruß,
Uli

Ge?ndert von Uli (12.07.09 um 14:56 Uhr) Grund: Typos
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