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Alt 23.07.11, 13:48
fossilium fossilium ist offline
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Registriert seit: 01.04.2009
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Standard AW: Raumzeitkrümmung nur Mathematik?

Hallo zusammen,

die vorstehende Diskussion hat mich ermuntert, ein paar eigene Überlegungen zu Zeit und Raum anzustellen. Sie sind metaphysischer Natur, aber Zeit und Raum kann man nicht beobachten, und daher ist die Frage, was Zeit und Raum ist, selbst schon metaphysisch. Ich bleibe daher in diesem Unterforum.

Ich gehe die Frage nach Raum und Zeit über den Begriff der Identität an:

Ein drei- oder mehrdimensionales Objekt benötigt mindestens drei oder mehr Dimensionen, damit seine Grenzen definiert werden können. Drei bzw. mehr Dimensionen reichen aber nicht zur Identifizierung, da zwei verschiedene Objekte mit gleichen Koordinaten nicht voneinander unterschieden werden könnten. Also benötige ich, um Unterscheidbarkeit herzustellen, eine vierte Dimension, die nur eine (statt zwei) Richtungen haben darf. Diese vierte Dimension, wie immer man sie nennt, trennt zwei ununterscheidbare Objekte mit gleichen Koordinaten und macht sie unterscheidbar. (Vier Dimensionen - drei in zwei Richtungen, eine vierte in eine Richtung - sind die minimalen und hinreichenden Voraussetzungen für die Schaffung von Identifizierbarkeit (= physikalische Identität) in Raum und Zeit).

Mehrere Objekte kann ich voneinander nur unterscheiden, wenn ihre Grenzen immer in allen vier Dimensionen gegeneinander verschoben sind. Es muss aber einen minimalen Abstand in allen vier Dimensionen geben, ab dem ich verschiedene Identitäten sozusagen auflösen kann. Gleiche Auflösung erreiche ich bei niedrigem örtlichem Abstand mit einem korreliertem großen Abstand in der vierten Dimension, und umgekehrt: kleine Grenzabstände in der vierten Dimension müssen mit grossen Abständen in den drei anderen Dimensionen korrelliert sein, damit die gleiche Auflösung heraus- kommt.

Diese Korrellation könnte durch eine Naturkonstante hergestellt werden, die die maximal möglichen Grenzverschiebungen in den drei Grunddimensionen bei gegebener Verschiebung in der vierten Dimension miteinander verknüpft. Ihr könnt Euch schon denken, welche ich meine: nämlich c.

Bei der vorstehenden metaphysischen Beschreibung habe ich mich bemüht (hoffentlich erfolgreich), keine Begriffe zu verwenden, die einen Verlauf von Zeit voraussetzt – es ist eine von der anschaulichen Zeit unabhängige, ontologische Beschreibung, warum eine vierdimensionale Mannigfaltigkeit zur Identitätsbildung notwendig sind, und dass es eine innerhalb dieser Mannigfaltigkeit wirkende Quantität geben muss, die die Konkretisierung von Grenzunterschieden möglich macht.

Was haltet Ihr davon ?

Grüsse
Fossilium
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