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Alt 23.03.18, 20:58
Niko176 Niko176 ist offline
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Standard Gedanken zum Thema "Multiversum"

Ich halte das Multiversum für ein wichtiges Thema, weil es nach meiner Überzeugung das "bigger picture", bzw. das "große Ganze" darstellt.
Deswegen möchte ich noch einmal erklären, warum ich das Multiversum für äußerst wahrscheinlich halte:


Das für mich bisher stärkste Argument für das Multiversum ist die sogenannte Feinabstimmung des Universums:

Der Anteil der dunklen Energie, die für die Expansion des Universums verantwortlich ist, betrug beim Urknall nach meiner Kenntnis
folgenden Wert:

.0000000000000000000000000000000000000000000000000 00000000000000000000000000000000000000000000000000 00000000000000000000000132

Hinter dem Komma befinden sich 122 Nullen!

Wäre dieser Wert nur minimal höher, würde das Universum wohl so schnell expandieren, dass sich das Universum mit seinen
lebensfreundlichen Bedingungen (Sterne und Planeten) nicht hätte bilden können.

Wäre der Wert geringfügig kleiner, wäre das Universum so auch nicht möglich gewesen.

So zumindest ist nach meiner Kenntnis die Ansicht diverser Physiker.


Was ich davon halte:

Die Wahrscheinlichkeit ist meiner Ansicht nach ganz klar auf der Seite der Unendlichkeit: dass sich bei einem einzigen
Urknall exakt dieser lebensfreundliche Wert einstellt ist so gut wie ausgeschlossen. Selbst ein zigfacher 6er im Lotto scheint
um ein vielfaches wahrscheinlicher.

Für mich ist daher ganz klar die einzige logische Schlussfolgerung, dass es unendlich viele Urknalle gegeben haben muss um
diesen Wert überhaupt erst möglich zu machen.

Dies ist nach meiner Kenntnis auch einer der Gründe, warum Stephen Hawking, Andrei Linde, Allan Greene, Alexander Vilenkin und
Alan Guth zu der Überzeugung kamen, dass das Multiversum, bzw. die Unendlichekeit äußerst realistisch zu sein scheint.



Ein paar Gedanken die ich mir zu den möglichen anderen Universen gemacht habe:

Alles was mit irgend einem möglichen physikalischen Gesetz machbar ist, müsste irgendwo auch existieren, auf Grund der Vielfalt
die die Unendlichkeit automatisch mit sich bringen würde. Es müssten in anderen Universen also nicht zwingend unsere Gesetze gelten,
da sich dort unter Umständen andere Gesetze entwickeln würden.

Gäbe es also so etwas wie "blaue Einhörner"? Wenn diese mit irgend einem physikalischen Gesetz (welches in sich schlüssig wäre) machbar wären,
wäre das zwangsläufig der Fall.

Ein Universum ist demnach schlicht nichts anderes als EIN mögliches Szenario, welches der Zufall geschaffen hat. Ähnlich wie eine virtuelle Welt,
die von einem Computer errechnet wird, würde alles möglich sein, was die Physik des jeweiligen Universums erlaubt.

In Computerspielen nennt man so etwas beispielsweise eine "physik engine" - diese regelt die physikalischen Gesetze innerhalb eines Spiels.
So verhält sich alles innerhalb des Programms nach den Regeln dieser programmierten physik engine.

Und so stelle ich mir das ganze vor: es sind im Grunde "Programme", die in der Unendlichkeit zufällig entstehen.
Sie müssen zwangsläufig entstehen, weil die Unendlichkeit alles was in irgend einer form möglich ist zwangsläufig entstehen lassen muss.


Welche Einschränkungen gäbe es? - Ich gehe davon aus, dass die allgemeine Logik in jedem Universum greifen muss. Die physikalischen Gesetze können anders sein als
hier, aber sie müssen in sich schlüssig sein. Ich gehe auch davon aus, dass die Grundsätze der Mathematik in jedem Weltall gelten - genauso wie sie auch für
jedes Computerprogramm gelten müssen.


Warum ist nicht "Nichts"? - Meiner Überzeugung nach ist zwar alles ein Nullsummenspiel - aber da es Schwankungen im Nichts geben kann, entstehen
Szenarien (Universen). Für jedes "Plus" gäbe es dann auf der anderen Seite ein "Minus".

Einfaches Beispiel aus der bekannten Welt: jemand besitzt eigentlich "0" Euro nimmt aber einen Kredit auf in Höhe von 50.000 Euro und
gründet eine Firma. Nun kauft er Anlagen für das Geld und seine Bilanz zeigt nun auf der einen Seite den Wert seiner Anlagen von 50.000 Euro und
auf der anderen hat er Verbindlichkeiten von 50.000 Euro. Unterm Strich besitzt er aber eigentlich immer noch "nichts" - und dennoch ist er nun
im Besitz der Anlagen.


Die Antwort auf alle Fragen lautet für mich im Moment wie folgt: "0".

Die Null steht für die Unendlichkeit sowie für das Nichts, also somit wohl auch das Multiversum.

Ge?ndert von Niko176 (24.03.18 um 13:04 Uhr)
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