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Alt 20.12.11, 19:54
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Marco Polo Marco Polo ist offline
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Standard AW: Längenkontraktion/Zeitdilatation der SRT real?

Grüzi Johann,

Zitat:
Zitat von JoAx Beitrag anzeigen
Ich will nicht vorgreifen, zumal ich mich auch sehr täuschen könnte. Lass mich einfach gespannt sein.
koi Problem.

Zitat:
Dieses Beispiel ist u.U. "tricky". Ich versuche was, aber bitte nicht hauen.

Zunächst gebe ich ein Beispiel für eine falsche Anwendung der RT. Wir nehmen die bekannte Formel für die Längenkontraktion



und führen eine scheinbar normale Umformung der Gleichung nach ->

L0=L/√(1-v²/c²).

Schwups .... Und schon haben wir auch ohne Rotation eine "Längendilatation".
War das korrekt?
Nö. Das war leider nicht korrekt. Damit verstösst du gegen das spezielle Relativitätsprinzip und eines der beiden Systeme wäre ausgezeichnet.

Das liest man oft, dass

(1) L=L'/gamma
(2) L'=L/gamma

Probleme im Verständnis bereiten.

Man liest die Formeln stets so, dass auf der rechten Seite der Gleichung die Längenmessung desjenigen Beobachters steht, der relativ zur gemessenen Länge ruht. Oder anders ausgedrückt: Auf der rechten Seite steht immer die Eigenlänge, also die Länge, die ein Beobachter misst, der relativ zu dieser Länge ruht.

Bei (1) ist L' die Eigenlänge und bei (2) ist L die Eigenlänge.

Wenn sich also das S-System und das S'-System relativ zueinander bewegen, kann nur eines davon dasjenige sein, in der die zu messende Länge ruht.

Mit diesem Wissen wählt man entweder (1) oder (2).

Aber man stellt nicht L=L'/gamma nach L'=Lgamma um, da die zu messende Länge ja in S' ruht und nicht in S.

Es muss ja schliesslich das Relativitätsprinzip gewahrt bleiben.

Zitat:
Es ist das Maßstab, mit dem der Umfang ausgemessen wird, der Kontrahiert ist.
Stimmt. Und deswegen legt der mitrotierende Beobachter diesen öfter an und misst einen größeren Umfang. Er misst den Umfang dilatiert. Der Maßstab, mit dem er misst, ist aus Sicht des nichtrotierenden Beobachters kontrahiert.



Zitat:
Zudem ist der mit-rotierende Beobachter ja eigentlich permanent beschleunigt. Ich meine mich erinnern zu können, dass du vor nicht all zu langer Zeit geschrieben hast, dass in einem "G-Feld" die Längen sich entlang des Radius "verändern", während senkrecht dazu, nichts passiert.
Zitat:
Man könnte bei der Frage imho also auch so argumentieren, dass es der Radius ist, der sich, dann unter der Beschleunigung, verändert, was zu einem anderen Verhältnis zwischen Umfang und Radius führt.
Nein. Beides kann man nicht vergleichen. Bei der rotierenden Scheibe bleibt der Radius in beiden Bezugssystemen (mitrotierender Beobachter und Laborbeobachter) gleich lang, weil der Radius senkrecht zur Bewegungsrichtung liegt. Längenkontraktion tritt stets nur in Bewegungsrichtung auf (Invarianz der transversalen Koordinaten).

Da gibt es keine Analogie zu gemessenen Radien (Längen) im G-Feld.

Zitat:
Da muss ich mich immer wieder Fragen, welchem realen physikalischen Vorgang so ein Lorentz-Boost entspricht. (Und warum man diesen gerade "Boost" genannt hat.)
Möglicherweise kannst du hiermit was anfangen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Speziel...transformation

Gruss, Marco Polo
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