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Alt 11.11.12, 07:40
Marcus Ulpius Marcus Ulpius ist offline
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Beitr?ge: 191
Standard AW: Das Universum als Gamsbart

Die Ausführungen hier kann ich so nicht unkommentiert stehen lassen - Gerade wenn ich mir die Rückfragen ansehe und gleichzeitig solche Feedbacks zu verzeichnen sind:
Zitat:
Zitat von soon
deine Ausführung ist sehr anschaulich und gefällt mir gut.
a. Die Galaxienflucht ist eindeutig und zweifelsfrei auf eine Expansion des Raums zurückzuführen - Es handelt sich um einen dynamischen und keinen
kinematischen Effekt.
Modelltechnisch beschreibt man unser Universum mittels der FLRW-Metrik / den Friedmann-Gleichungen, die diesen Sachverhalt genau so wiedergeben = in Form dynamischer Koordinaten.

b. Verwendet man stattdessen statische Koordinaten (wie hier "Ich") dann resultiert daraus zwangsläufig dass die Galaxienflucht modelltechnisch als kinematischer Effekt angesehen wird/werden muss. Das darf man tun wenn man weiss was man tut (z.B. aus Gründen der Vereinfachung der Berechnungen):
Erklärungstechnisch ist es eben falsch (siehe a.) und zudem ist seine Anwendbarkeit nur begrenzt gegeben.

Modell b. darf z.B. nur lokal angewendet werden:
Am kosmologischen Horizont entstehen sonst beispielsweise Überlichtgeschwindigkeiten im statischen Raum (Wir haben mit Modell b. schliesslich statische Koordinaten gewählt). Das stünde im Widerspruch zur ART nach der c die Maximalgeschwindigkeit in einem solchen (statischen Frame) ist.

Eine solche präzise Differenzierung erwarte ich (eigentlich) eingangs eines solchen Threads von einem versierten User wenn man seriös und verantwortungsvoll Physik betreiben will.

Wer das anders sieht stellt das komplette Standardmodell in Frage (und nebenbei angemerkt: Denjenigen kann sich dann aber auch gleich geistig und moralisch darauf einstellen dass ich ihn persönlich argumentativ zerpflücken werde - Es soll hinterher keiner sagen können er wäre nicht gewarnt worden).

Ich denke nun es dürfte nicht jedem physikalisch interessierten Laien gelingen obige Zusammenhänge/Unterschiede aus solchen Beiträgen wie diesem hier herauszulesen:
Zitat:
Zitat von Ich
Zitat:
Ich habe immer noch Probleme damit, daß das Konzept - ständig entsteht neuer Raum - wegtransformiert werden kann.
Nur lokal! Man kennt den Effekt auch im Alltagsleben sehr gut, dass sich mit der Zeit immer mehr Raum (sprich: Abstand) zwischen zwei Dingen befindet, das ist nun mal so, wenn sich die voneinander wegbewegen. Das ist auch im kosmologischen Fall genau so, man muss da nichts weiter berücksichtigen oder sich anders vorstellen. Global kann ein "Normalraum" die Dinge nicht notwendigerweise beschreiben, z.B. bei nichttrivialer Topologie oder Horizonten.
Da ich davon ausgehe dass nicht jeder dieselben Voraussetzungen mitbringt hier noch einmal die korrekte Antwort "in möglichst einfacher und eindeutiger Form":
Ja - Man kann den Sachverhalt "ständig entsteht neuer Raum" wegtransformieren.
Aber das nur mathematisch und lokal (salopp "in Näherung") - Nicht physikalisch (= "in seiner physikalischen Interpretation").

Wenn jeder Beteiligte diese erkenntnistheoretische Grundlage "gefressen hat" spricht überhaupt nichts dagegen sich über Modell b. zu unterhalten:
a. Es ist nicht "verboten" es anzuwenden.
b. Das kann in Abhängigkeit von der Aufgabenstellung sogar absolut Sinn machen.

wkr
Marcus

Ge?ndert von Marcus Ulpius (11.11.12 um 07:47 Uhr)
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