Einzelnen Beitrag anzeigen
  #19  
Alt 21.10.07, 16:09
Postum Postum ist offline
Newbie
 
Registriert seit: 20.10.2007
Beitr?ge: 10
Standard AW: Warum scheitert die Kritik an der Relativitätstheorie?

NACHTRÄGE, was ich sonst noch vorher sagen wollte:

Bei der Aufzählung von Umwelteinflüssen auf eine bewegte Uhr gilt auch die Fliehkraft.

Als Kritik an der Häfele-Keatings-Experiments führe ich z. B. an, das beim Versuch nicht dokumentiert wurde, welche Kurven das Flugzeug flog, wegen den Fliehkräften.

Eine Abweichung von 15% zwischen dem errechneten und dem experimentell festgestellten Wert, empfinde ich als gravierend.

Ich habe öfter gehört, dass beim Häfele-Keatings-Experiment die Uhren händisch nachjustiert wurden. Gibt es dazu bestätigte Quellen, die das bestätigen. Wenn ja, dann kann ich nur sprachlos und ungläubig mein Kopf schütteln, weil ich für so was kein Verständnis hab.

Man muss ein (1) kluges Experiment ausdenken. Man muss das Experiment (2) klug ausführen und die Messergebnisse muss man (3) klug interpretieren. In allen diesen Punkten bewerte ich das Häfele-Keatings-Experiment persönlich als mangelhaft. Als positiv bewerte ich, dass überhaupt ein Experiment ausgeführt wurde.

Eine Uhr (je nach Bauart) misst neben der Zeit, Erschütterungen, Magnetfelder, Gravitation, Temperatur- und Luftdruckschwankungen, Fliehkräfte und Trägheit. Im Grunde genommen ist eine Uhr ein Multimeter, nur dass sie leider alle diese Messwerte in eine einzige Zahl zusammenfasst und die Interpretation dieser Zahl für einen intelligenten Menschen besondere Schwierigkeiten bereitet. Für einen weniger intelligenten Menschen ist die Zeit einfach nur das, was die Uhr anzeigt.

Die RT hat den großen Vorteil, dass es eine Formel liefert. Die Theorie z. B. bezüglich der Trägheit der Masse, hat es da schon erheblich schwerer, weil sie von Natur aus schon keine allgemeingültige Formel liefern kann. Der Einfluss der Trägheit auf eine Uhr für jede Uhr speziell berechnet werden. Im Falle der Atomuhr bedeutet das, dass man wissen müsste, wie ein Atom aufgebaut ist. Aber auch auf diesem Gebiet der Physik gibt es nur theoretisches Wissen, theoretische Atommodelle, die man klugerweise nicht einfach als wahr hinnehmen darf. Ich bin z. B. nicht gewillt aufgrund einer Theorie eine Theorie zu entwickeln (sonst winkt wieder das Sonnenwesen wieder gehässig), weil ich das nicht für hilfreich halte, es wäre aber prinzipiell nicht falsch, aber mein Ziel sollte es sein, die Theorie auch zu beweisen.

Wenn man zum Beispiel den Aufbau eines Atoms kennen würde und dadurch seine Trägheit berechnen könnte, dann könnte man auch diese Zahlen mit den gemessenen Werten im Häfele-Keatings-Experiment vergleichen. Dann würde man eventuell feststellen, dass auch diese Werte ungefähr dem entsprechen, was man durch die Rechnung erwartet. Also es ist durchaus legitim auch Forschung in diese Richtung zu fordern.


Hallo El Cattivo,
dein erstes Zitat hast du ein wenig aus dem Zusammenhang gerissen, und es dann auch noch falsch interpretiert, oder ich habe mich nicht exakt genug ausgedrückt. Ich lasse mich durch Logik nicht beeindrucken, bedeutet nicht, dass ich mich auf die Unlogik verlasse, sondern ich meinte damit, dass man sich alles Mögliche ausdenken kann, die in sich logisch ist, aber mir sehr bewusst ist, dass es deswegen noch lange nicht wahr ist. Viele der Hollywoodfilme sind ja auch logisch, aber deswegen noch lange nicht wahr. Und mir ist auch sehr bewusst, dass die Physik von Theorien lebt, aber solange sie nicht bewiesen sind, sollen sie auch Theorien bleiben und nicht wie die Relativitätstheorie in der Populärwissenschaft, wo Theorie und Wahrheit ineinander übergehen. Weil genau deswegen habt ihr Physiklaien als RT-Kritiker am Hals, weil RT da draußen als Wahrheit verkauft wird, aber RT ist noch lange davon entfernt.

Vom Atomaufbau existieren nur theoretische Modelle. Woher nimmst du die Freiheit zu behaupten, dass man das Verhalten von Atomuhren kennt? Und wie willst du die Einflüsse Erschütterungen, Fliehkraft, Magnetfeldern, Gravitation, Temperatur- und Luftdruckschwankungen und vor allem Trägheit von einer Atomuhr auf der Erde verhalten. Das kannst du mir ja nicht einmal theoretisch weismachen.

Zitat:
Zitat von El Cattivo Beitrag anzeigen
Es lässt sich eben kein Physikalisches Gesetzt beweisen, das konnte Gödel (klingt zwar paradox ist aber so) beweisen. Wenn du also einem Beweis für ein physikalisches Gesetz (welcher Art auch immer) suchst, dann wird dir diesen keiner liefern können und das ist von Gödel bewiesen.
mfg
Es klingt absolut nicht paradox, denn der Beweis, dass man kein physikalisches Gesetz beweisen kann, ist nichts Physikalisches, sondern etwas Theoretisches.




Hallo Rene,

aber ich bin dafür, dass man das Häfele-Keatings-Experiment wiederholt, ideal wäre es 100-mal mit unterschiedlichen und taktisch klugen Parameter, weil ich mir sicher bin, dass die Messwerte, die dabei rauskämen unserer Diskussion hier ein jähes Ende bereiten würde. So allerdings können wir nur eine vielleicht-hätti-tätti Disskussion führen. Und wenn du von vornherein die Wiederholung dieses Experiments abredest, dann wird es dieses Experiment nie wieder geben und wir können dieses Gedankenwolkenkratzers Physik noch weiter ausbauen und unser Diskussion hier so lange weiterführen, bis wir vergraben werden. Verstehst du nicht was ich will, ich will, dass man Experimente macht und versucht etwas zu beweisen.

lg
Mit Zitat antworten