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Alt 30.11.07, 21:35
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Gandalf Gandalf ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
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Standard AW: Jetzt amtlich: Nachbaruniversum gefunden!

Hallo Uli!

Zitat:
Mein Kenntnisstand ist, dass diese beiden Interpretationen in ihrem physikalischen Inhalt völlig äquivalent sind. Die Unterschiede sind auf Interpretationsebene und nicht in Vorhersagen für Experimente. Kein Experiment kann zwischen beiden Deutungen unterscheiden.

So habe ich es zumindest vor langer Zeit mal gelernt.
Ich denke es stimmt immer noch (Und im Prinzip bin ich ja auch mit Dir hier einig)

Zitat:
Sie enthält jedoch auch andererseits eine metaphysikalische Komponente: die nicht miteinander wechselwirkenden und mit jeder Quantenentscheidung neu entstehenden Universen. Und was nicht wechselwirkt, das ist nicht nachweisbar.
Aber genau diese -selbstbezügliche Annahme- (da diese "zusätzlichen Universen" metaphysisch sind, können sie nicht mit 'unserem' physikalisch wechselwirken) kritisiere ich: Beispiel am Doppelspalt, - oder vielleicht mal ein anderes Beispiel (bitte beachte die Annahmen, - sie sind genau so entscheidend, wie bei Wittgensteins Aphorismus mit der sich drehenden Erde um die Sonne): am Mach-Zehnder-Interferometer wechselwirkt beispielsweise ein 'einzelnes Elektron' mit etwas "schattenhaftem", was 'genau die gleichen Eigenschaften' zu haben scheint wie das " für uns sichtbare" Elektron selbst. (im Zweifelsfall können wir entlang der Wege Detektoren aufstellen, - wir werden trotzdem immer nur die Eigenschaft eines Elektrones messen)

Da jedoch ein Elektron (wie jedes andere Quant) ausschließlich über seine 'physikalischen Eigenschaften bestimmt' ist und physikalisches nur mit physikalischem wechselwirken kann: mit welcher Begründung weist man der Wechselwirkung mit (für uns) schattenhaften, aber physikalisch vorhandenen Elektronen (und den dahinter stehenden Universen) eine meta-physikalischen Charakter zu?

(Führende Vielweltler, wie z.B. David Deutsch führen die Stabilität von Elementarteilchen (wie z.B. Atomen) direkt auf 'starke Interferenzen' zwischen allen beteiligten Universen zurück. Nur dadurch ist gewährleistet, das ein Elektron hier bei uns die gleichen Eigenschaften hat wie am anderen Ende der Galaxie.)


Zitat:
Kopenhagen hat ebenfalls eine metaphysikalische Komponente: die nichtlokale Reduktion der Zustandsfunktion aufgrund einer Messung ("Kollaps").
... ich würde sagen: unter der gerade genannten Prämisse das physikalisches nur mit physikalischem wechselwirken kann, ist nicht nur "eine Komponente metaphysikalisch", sondern "das Ganze kultiviert ausgedrückter Unsinn": Eine Funktion kann niemals "zusammenbrechen"
Zitat:
Was Everetts Deutung mit vereinheitlichten Theorien zu tun haben soll, bleibt mir leider verborgen.
Wie Du selber sagtest: Das eine ist eine Theorie, das andere eine Interpretation. Jedoch beide Interpretationen von Beobachtungen, die Multiversen implizieren (die Astrophysikalischen, als auch die direkten Quantenphysikalischen) basieren auf den gleichen Theorien und ob das eine nun in dieser Dimension von uns getrennt ist (und trotzdem schwach mit uns wechselwirkt - siehe Threadüberschrift) und das andere in jener Dimension bei starker Ähnlichkeit der Universen mit uns am Doppelspalt ('vor Ort sichtbar') wechselwirkt, - spielt letztlich keine große Rolle. Für meine Begriffe ist letztendlich 'alles Eins'.

Viele Grüße
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Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli
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