Hallo Timm,
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Zitat von Timm
Vorsicht RoKo, so salopp gehts nicht. Die EPR Experimente zeigen, daß etwa der Spin eines Teilchens vor der Messung nicht definiert ist.
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Das ändert nichts daran, dass sich ein quantenmechanisches System in einem Zustand befindet. Zustand bedeutet ja nicht, dass Eigenschaften, die man einem solchen System aufzwingen kann, definitiv vorliegen. Mit dem Spin bezüglich einer Raumrichtung verhält es sich so wie mit der Polarisation bei Photonen - im Normalfall undefiniert. Durch einen experimentellen Eingriff, der (abweichend von den üblichen Geflogenheiten) in der Quantenmechanik "Messung" heisst, wird dem System eine Polarisation bzw. Spinrichtung aufgezwungen.
Im Falle der EPR-Experimente haben wir es übrigens mit mindestens zwei verschränkten "Teilchen" zu tun. Durch einen experimentellen Eingriff wird dem System als Ganzes eine Polarisation bzw. Spinrichtung aufgezwungen. Photonen (Bosonen) verhalten sich dabei symmetrisch; Elektronen (Fermionen) antisymmetrisch.
Bei genauerer Betrachtung der mathematischen Struktur der Wellenfunktion ist der Zustand eines quantenmechanischen Systems nur ein komplexwertiger energetischer Zustand. Ein Elektron z.B. hat eine Ruhemasse, eine Ladung, eine Spin-Zahl und ggf. zusätzliche Energie. Mehr Eigenschaften hat es nicht. Alles andere sind kontextuelle Eigenschaften, die mit der "Messung" dem Elektron aufgezwungen werden. (siehe auch Kochem-Specker-Theorem).