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Alt 31.01.16, 21:04
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TomS TomS ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 04.10.2014
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Standard AW: Albert hat sich geirrt...

Dein Problem mit der bildlichen Vorstellung ist offenbar, dass du dir rein umgangssprachliche Erklärungen bildlich vorstellst. Das ist zweimal verfälschend, erstens beim Übergang vom mathematischen Formalismus zur umgangssprachliche Erklärung, zweitens bei der bildlichen Vorstellung desselben. Der einzig erfolgversprechende Weg ist, zunächst den Formalismus zu erlernen (wie er funktioniert, wie man damit arbeitet, wie man daraus physikalische Aussagen ableitet, ...) und anschließend - wenn man möchte - ihn zu interpretieren. Ersteres ist essentiell, man kann nichts interpretieren, was man nicht anwenden kann.

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Zitat von Hermes Beitrag anzeigen
Du hast auch geschrieben:

Zitat:
Zitat von TomS
Die VWI verwendet - ganz so wie bereits die Quantenmechanik a la Dirac und von Neumann - einen unendlich-dimensionalen Hilbertraum; letzterer enthält keine raumzeitlichen Aspekte, die kommen anders ins Spiel.
Magst Du das erläutern?
Gerne, denn nur so kommen wir voran.

Der physikalische Zustand eines quantenmechanischen Systems wird beschrieben durch einen Zustandsvektor |u>, einem Element eines unendlich-dimensionalen Hilbertraumes; letzterer hat enthält keinerlei raumzeitliche Aspekte; er kodiert (völlig abstrakt) Eigenschaften des Quantensystems, die man mittels Projektionen auf bestimmte Unterräume sowie Erwartungswerte von Observablen herauspräparieren kann.

Betrachten wir den Zustand |x>, der insbs. bedeutet, dass ein Teilchen an exakt einem Ort |x> lokalisiert wäre, d.h. dass ein sogenannter Ortseigenzustand vorläge. Tatsächlich muss dieser Zustand nicht real vorliegen; es genügt |x> mathematisch zu konstruieren. Nun projiziert man den real vorliegenden Zustand |u> auf das Hilfskonstrukt |x>, d.h. man bildet wie in der linearen Algebra das Skalaprodukt u(x) = <x|u>. u(x) stellt sozusagen die Komponenten von |u> in der (unendlich-dimensionalen) x-Basis dar.

Erst über diesen Schritt kommt überhaupt ein Raumzeit-Aspekt ins Spiel. Dass diese Ortsdarstellung in gewisser Weise ausgezeichnet ist und wir diesen Orstraum erleben (und nicht eine andere, in der QM völlig gleichberechtigte Darstellung, z.B. die Impulsdarstellung), folgt zunächst in keiner Weise aus der QM, ein tieferer Bezug zur Raumzeit der ART existiert nicht.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.

Ge?ndert von TomS (31.01.16 um 21:23 Uhr)
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