Einzelnen Beitrag anzeigen
  #127  
Alt 28.12.08, 21:15
Benutzerbild von Gandalf
Gandalf Gandalf ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
Beitr?ge: 1.080
Standard AW: Die QM könnte durchaus lokal realistisch sein

Hallo Karsten!


Zitat:
Zitat von kawa Beitrag anzeigen
Man sollte nicht zu viel in die Etymologie eines Wortes hineininterpretieren. Auch die Astronomie macht ja heute weitaus mehr als nur Sternen Namen zu geben. Oder denk an Allerweltsbegriffe wie 'Mädchen' oder 'gemein'.

Aber weil es soviel Spaß macht, will ich auch mal: 'Raten' steckt in Wörter wie 'Ratschlag' oder 'beraten'. Das man heute 'raten' oft als 'vermuten' interpretiert, ist eine Bedeutungsverschiebung des Worts. Ursprünglich bedeutet es eher etwas wie 'deuten' oder 'vorschlagen'. Noch ursprünglicher kommt 'raten' von 'Rat', was 'zum Lebensunterhalt nötige Mittel' bedeutete (steckt z.B. in Worten wie 'Vorrat' oder ''Hausrat'). Das Verb war dann die Tätigkeit, diese Mittel zu besorgen, woraus sich dann die vorher angegebenen Bedeutungen entwickelt haben.
Ich sehe es auch so. Den Ursprung von Wörtern und Begriffen zu erforschen sollte nicht nur Spaß machen, sondern zur Allgemeinbildung gehören. Nur so lässt sich wohl der Schwachfug enttarnen der allerorten und immer mehr anzutreffen ist: http://www.quanten.de/forum/showthre...1273#post31273

Zitat:
Nein, du bist einfach derjenige der nicht versteht, das man Systeme manchmal 'von oben' betrachten muß, weil man nur so emergente Eigenschaften des Systems als Ganzen sehen kann und nicht nur die Eigenschaften der Konstituenten des Systems.
Nun, weil ich das System von 'ganz oben' (aus "Multiversumssicht") betrachte, komme ich zu genau den Schlüssen, die ich komme!?

Zitat:
Das hat nicht mit 'Raten' zu tun, genausowenig wie es mit Raten zu tun hat, wenn man berechnet, wie viel Geld man auf lange Sicht machen wird, wenn man z.B. die Regeln eines Glückspiels festlegt.
... und wie falsch dieses Beispiel ist, erleben wir ja gerade "life-haftig". sämtliche Prognosen der Finanz-Glücksspieler sind - 'zur Zeit' - Makulatur (J.M. Keynes: "langfristig sind wir alle tot") Kein System lässt sich langfristig berechnen! - sondern nur 'erraten'.

Zitat:
Wäre das Raten, wäre alles Raten. Denn wir wissen ja nichts wirklich mit Sicherheit. Absolute Sicherheit gibt es nur in Bereichen, wo man die Regeln selbst festlegt - und die Physik ist eben gerade keiner dieser Bereiche.
Wenn dir das also mißfällt, solltest du einen großen Bogen um die Naturwissenschaften machen und dich auf die Mathematik beschränken.
Verstehe ich nicht. Nochnmal: Weil ich darauf bestehe, immer mit zu berücksichtigen, das eine naturwissenschafltiche Erkenntnis nur 'vorläufig wahr' sein kann (und das dies auch für die Regeln selbst zu gelten hat, die im Laufe der Zeit aufgestellt wurden), sollte ich mich auf Mathematik beschränken, die nur 'absolute Regeln' kennt!? Legst etwa Du diese Regeln (hier) fest?

Zitat:
Die Medizin benutzt Statistik anders als die Physik. Ich hatte dir das ja schon vormals erkläre. Physik benutzt es als Methode emergente Eigenschaften von Systemen aus mikroeigenschaften abzuleiten während Medizin (zumindest noch) genau anders herum arbeitet. Beides ist möglich, auch in der Medizin funktioniert das durchaus. Man darf es aber trotzdem nicht verwechseln.
Sorry, hier sind wir wieder bei dem, was ich bereits oben angesprochen habe. Gebraucht man Begriffe und Definitionen entgegen ihrer ursprünglichen Bedeutung (oder hat nur "Halbwissen" hiervon) führt das zwangsläufig in die Irre, wenn man sich dessen nicht bewusst ist. In diesem Fall ist es mehr als offensichtlich:

Emergenz ist im allgemeinen gerade dadurch 'definiert', dass sie sich nicht aus etwaigen "Mikroeigenschaften" ableiten lässt!? Liese sich Emergenz auf Mikroeingeschaften zurückführen - hat es nie eine gegeben!

Zitat:
Ich habe aber den Eindruck du gehörst zu den 'Schulmedizinhassern' (kann mich da aber durchaus irren). Sich mit solchen Leuten, die dann meist auf 'Alternativmedizin' wie Homöopathie, Bachblüten und ähnlichen Quatsch schwören, über Medizin zu unterhalten ist Zeitverschwendung, da die eh völlig festzementierte Vorstellungen haben, von denen die keinen Millimeter abweichen werden. Allerdings würde das erklären, warum du so gegen Statistik wetterst, denn mit statistischen Methoden kann man recht gut zeigen, das die erwähnten Methoden (z.B. Homöopathie) keinerlei Wirkung haben.
Wenn das kein Popanz sein soll und Dich meine Meinung dazu wirklich interessiert, wäre es einen separaten Thread wert (aber nicht im Physik-Bereich). Ansonsten möchte ich nur wiederum in etwas abgewandelter Form dazu sagen: 'Statistisch gesehen sind wir alle tot'

Zitat:
Nein. Es geht nur darum, ob ein 'Split' auftritt oder nicht. Und das wird über die Irreversibilität festgelegt, nicht über einen 'Beobachter'.
...? Wie jetzt? Letzthin hast Du was anderes gesagt:
Zitat kawa: Die Irreversibilität kommt nur daher, das man bei der zu groben Betrachtung des Systems 'Daten verliert'.
Wer 'verliert denn die Daten' ,- wenn 'man' nicht ein 'beobachtendes System' ist!?
Weil es Weihnachten ist: Etwa der heilige Geist?

Zitat:
Wieder ein Zeichen für grundlegende Wissenslücken: Statistik bedeutet nicht, das man keine exakten Ergebnisse bekommen kann!
Tschuldigung, dass ich Deine 'Weisheit' diesbezüglich hinterfrage. Aber Du hast es ja nicht so gemeint, denn später sagst Du ja:
Zitat kawa: Exaktheit kann täuschen. Jeder existierende Computer z.B. basiert auf thermodynamischen Prinzipien und liefert exakte Ergebnisse nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit. Es kann immer mal ein Bit 'umkippen'.

Zitat:
Nochmal: Statistik ist ein mathematisches Verfahren und damit so exakt wie Algebra oder Analysis. Statistik beruht auf bestimmten Axiomen, die in vielen physikalischen System erfüllt sind. Wenn diese Axiome also erfüllt sind, dann resultieren - mathematisch beweisbar - bestimmte Resultate.
Ich habe nie bestritten, das man mittels Statistiken 'exakte Wahrscheinlickeitsaussagen' 'machen kann'!? (die für den Alltag sehr wertvoll sein können)
.
Zitat:
Ohne Statistik kann man in der Physik nicht mal die Meßgenauigkeit abschätzen. Damit könnte man also der Experimentalphysik adé sagen. Daher kann ich nur widerholen: Wer Statistik ablehnt, der lehnt ALLE Naturwissenschaften komplett ab.
Nun mal langsam. Nur weil ich 'Deine Aussagen' oder Dein Verständnis bestimmter Dinge in der Naturwissenschaft hinterfrage, lehne ich die Naturwissenschaften ab? Welcher Gralshüter von welcher Wissens_Wissenschaft bist Du?


Zitat:
Also mal Butter vor die Fische: Wie würdest DU ein solches Gas aus 10^24 Teilchen komplett ohne Statistik beschreiben (das Gas sei modeliert als perfekte, klassische Kugeln die perfekt elastisch kollidieren)? Kannst du das mal erklären?

Hierzu fehlen mir einfach viel zu viele Informationen, über z.B.:
- Ort
- Impuls
- Zustand (Ladung)
- usw. - des Gases
... und nichts anderes ist der Grund, warum Statistik - im Rahmen einer bestimmten Aufgabe nützlich sein kann! - Eine 'Erklärung' für das Verhalten des Gases liefert die Statistik nicht.

'Beschreibungen', wie Du sie forderst gelten zudem stets immer nur in einem Kontext. (das Konstrukt, das Du angeführt hast, gibt es ja nicht 'in echt', allenfalls in Hausaufgabenheften) So könnte ich diese "Atommenge" z.B. ohne weiteres als "Regenwolke" beschreiben, wenn ich sie am Himmel sehen würde!?


Grüße
__________________

Warum soll sich die Natur um intellektuelle Wünsche kümmern, die "Objektivität" der Welt des Physikers zu retten? Wolfgang Pauli

Ge?ndert von Gandalf (28.12.08 um 21:20 Uhr)
Mit Zitat antworten