Zitat:
Zitat von TomS
Von der Bohrschen Schule im engeren Sinne ist nicht mehr viel übrig, im weiteren Sinne einer eher instrumentalistischen Position natürlich schon.
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Es kommt wohl darauf an, was man da unter "Bohrscher Schule" versteht. Eigentlich sehe ich das nicht ganz so homogen, wie es immer adressiert wird.
Sicher hat von Neumann mit seinem Werk da einen gewissen Standard geschaffen. Im Zusammenhang mit seinem Aufenthalt bei Hilbert hat er da eine gewisse Axiomatik formuliert, die heutzutage so nicht mehr allgemein vertreten wird, dazu gehören Projektionen auf Eigenzustände im Zusammenhang mit Messungen, was ja letztlich den "Kollaps" charakterisiert.
Unter der "Bohrschen Schule" verstehe ich aber erstmal die Ablehnung, "klassische Konzepte" wie zB. Teilchenbahnen auf quantenmechanische Systeme anwenden zu können, dann natürlich auch die Schlagwörter von "Komplementarität", "Dualismus" und "Korrespondenz".
Letztlich bedeutet "Bohsche Schule" für mich, dass die "Quantenrealität" eben keine "klassische Realität" sein kann, der klassische Zustandsbegriff ist da nutzlos. Andererseits gehört für mich zur "Bohrschen Schule" auch die Existenz klassischer Systeme anzuerkennen, die immer im Zusammenhang mit Messungen definite Messwerte festlegt. Das verbindende Glied ist da die "Bornsche Regel", die aus dieser "Quantenrealität" eine "klassische Realität" liefert, aber eben nur nach Wahrscheinlichkeiten. Was dann als "Quantenrealität" im (positiven) Sinne der "Bohrschen Schule" betrachtet wird, scheint mir nicht so allgemein bestimmt, das kommt auf den Vertreter dieser Schule an.