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Alt 06.02.13, 08:26
Halil Halil ist offline
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Standard AW: Zur Korrektheit und Vollständigkeit der relativistischen Quantenmechanik

Hallo Fossilium,

Zitat:
Du schreibst: „eine Theorie ist vollständig, wenn jedes Element der physik. Realität eine Entsprechung in der Theorie hat.“

Hier stellt sich zunächst die Frage: Ist dies eine 1:1-Entsprechung, d.h. gilt auch der Umkehrschluss, nämlich dass jeder physikalisch deutbare Begriff der Theorie eine Entsprechung in der Realität hat – z.B. ein Feld ? Wenn nicht, wie kann diese Asymmetrie verstanden werden ?

Wenn nicht, woher kann ich wissen, dass jedes Element der physik. Realität in der Theorie auch vorhanden ist – oder gelten für das Wort „jedes“ doch Einschränkungen ?
Beim Übergang von der Theorie zur physikalischen Realität gilt nach EPR das Realitätskriterium: „Wenn wir, ohne auf irgendeine Weise ein System zu stören, den Wert einer physikalischen Größe mit Sicherheit (d. h. mit der Wahrscheinlichkeit gleich eins) vorhersagen können, dann gibt es ein Element der physikalischen Realität, das dieser physikalischen Größe entspricht.

Nach dieser Definition hat jeder physikalisch deutbare Begriff der Theorie eine Entsprechung in der Realität, wenn 1. bei der Vorhersage das System nicht gestört wird (z. B. durch den Messvorgang), 2. der Wert einer physikalischen Größe mit Sicherheit (d. h. mit der Wahrscheinlichkeit gleich eins) vorhergesagt werden kann.

Trotzdem kann man aber nicht sagen, dass zwischen Realität und Theorie eine 1:1-Entsprechung besteht: „Das Vollständigkeitskriterium verlangt nicht ausdrücklich, dass alle Elemente der physikalischen Realität eine Entsprechung in ein- und derselben physikalischen Theorie haben – das wäre ja eine Forderung an die sogenannte Weltformel! Nach dem Vollständigkeitskriterium reicht es vollkommen aus, wenn jedes Element der physikalischen Realität eine Entsprechung in irgendeiner physikalischen Theorie hat; das Vollständigkeitskriterium macht also keine Aussage darüber, welches Element der physikalischen Realität in welcher physikalischen Theorie ihre Entsprechung hat. Um diese Unbestimmtheit bei der Definition des Vollständigkeitskriteriums aufzuheben, haben wir in der vorliegenden Arbeit festgestellt, dass der Definitions- bzw. Gültigkeitsbereich der Theorie durch ihre Postulate festgelegt wird und daher die Theorie für die in ihrem Definitionsbereich enthaltenen Elemente der physikalischen Realität eine Entsprechung haben muss.

Zitat:
Die zweite Farge ist, was mit physik. Realität gemeint ist – ich gehe davon aus, dass Du eine Realität im Sinne des kritischen Realismus meinst, nach der es eine geistunabhängige Welt gibt, deren Strukturen wir näherungseweise oder teilweise erkennen können, und die mit physikalischen Begriffen beschreibbar ist.

Wenn dies so ist, dann sagt uns die RQM, dass in der dieser Welt das Vakuum als Träger von Energie, Impuls, Drehimpuls und Masse beschrieben wird, also nicht leer ist, wie der Newtonsche Raum. Dann kann man die Summe über alle Energien dieses Raumes bilden und findet, dass der erhaltene Wert nicht der Erfahrung entspricht. Was nun ? Ist die Theorie dann immer noch vollständig oder korrekt ?

Oder näherungsweise korrekt ? Ist sie vielleicht schon korrekter als andere ? Oder weniger ?
Mit der axiomatischen Setzung gem. ERP-Definition hast Du diese Frage teilweise (wahrscheinl. bewusst) umgangen.
Die Intention dieser Frage verstehe ich nicht ganz, weil ich nicht klar erkennen kann, auf welche Vorhersage (Lösung) der Theorie Du Dich beziehst, wenn Du schreibst: „Dann kann man die Summe über alle Energien dieses Raumes bilden und findet, dass der erhaltene Wert nicht der Erfahrung entspricht.“ Aber gesetzt den Fall, dass diese Vorhersage stimmt, dann muss man selbstverständlich davon ausgehen, dass die Theorie nicht korrekt ist.

Grüße, Halil
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