Zitat:
Zitat von Lambert
Warum soll eine Theorie hintergrundunabhängig sein?
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Die Stringtheorie wird im Wesentlichen formuliert als Theorie von Strings auf einer Raumzeit
R *
M3 *
C6, wobei R für die Zeitkoordinate (eine reelle Koordinate), M
3 für den dreidimensionalen Raum und C
6 für weitere 6, i.A. kompakte raumartige Dimensionen steht.
Vergleichen wir das mal mit der ART, die ja ein klassischer Grenzfall der Stringtheorie sein soll:
In der ART liegt eine fundamentale Formulierung (Einstein-Gleichungen) vor; für diese sucht man Lösungen, nämlich Raumzeiten, die zumeist die Topologie
R *
M3 und eine dynamische Geometrie haben.
Die Stringtheorie wird nun aber formuliert auf einer
speziell vorgegeben Lösung für
R *
M3 *
C6, d.h. insbs. wird B
3 sowie C
6 vorgegeben.
D.h. während die ART die Entstehung eines schwarzen Lochs "erklären" kann (man löst die ART = findet die Oppenheimer-Snyder-Lösung, d.h. ein spezielles M
3), muss man in der Stringtheorie zuerst genau diese Lösung M
3 der ART
verwenden, anschließend darauf eine spezielle Stringtheorie
konstruieren und dafür Lösungen finden.
Dabei kann die Stringtheorie prinzipbedingt die Raumzeit M
3 nicht ändern, den nur für diese Raumzeit wurde sie ja konstruiert. M
3 und teilweise C
6 sind der von außen vorgegebene Hintergrund. Insbs. kann die Stringtheorie nicht erklären, was an die Stelle eines Schwarzen Lochs tritt (bzw. sie kann es immer nur unter der Annahme einer speziellen Raumzeit).
Man kann also auf Basis der heute verfügbaren Methoden nicht behaupten, das Strings selbst die Raumzeit konstituieren; sie stellen lediglich Fluktuationen auf einer gegebenen Raumzeit dar. Konzeptionell fällt die Stringtheorie daher hinter die ART zurück.