Einzelnen Beitrag anzeigen
  #16  
Alt 23.02.08, 16:03
Uli Uli ist offline
Singularität
 
Registriert seit: 01.05.2007
Beitr?ge: 1.804
Standard AW: Wie entsteht eine Kraft?

Zitat:
Zitat von Uranor Beitrag anzeigen
...
Dabei fällt mir mal wieder auf, dass ich denke (dachte), in der Virtualität würde ausschließlich der Quantenzufall gelten. Unbeschadet zeigen sich alle Beobachtungen reproduzierbar (Casimir-Druck, Kräftewirkungen). Der Quantenzufall wirkt sich auf den Makro-Skalen ausgeglichen aus?
Hmm, wie soll ich sagen ?
Der "Quantenzufall" spielt auf makroskopischer Eben kaum noch eine Rolle.
Mal ein Beispiel: wenn wir für die Ortsmessung eines Elektrons eine Vorhersage machen können, die zwangsläufig eine Unsicherheit von ein paar Angstrom aufweist, dann mag das ein gewaltiger Effekt sein. So eine Unsicherheit ist im Makroskopischen aber eher irrelevant.

Zudem ist es zwar so, dass der Zufall eine entscheidende Rolle spielt in der Quantenphysik; dennoch läuft aber das Geschehen nach Gesetzmäßigkeiten ab. Die sogenannten Erwartungswerte (die wahrscheinlichsten Werte einer Messung, sozusagen die Peaks der Wahrscheinlichkeitsverteilungen) folgen den makroskopischen Bewegungsgleichungen, wenn man fliessend zu den Skalen der klassischen Physik übergeht.

Zitat:
Zitat von Uranor Beitrag anzeigen
Allerdings ist mir klar, dass sich die Virtualität kausal auf die physikalische Situation bezieht. Nur sag das mal meinem Kopf, solang er offenbar allein sowas denkt. Kann an dem Gedankengang was dran sein?

Gruß Uranor
Das ist ein schwieriger Satz: "Virtualität bezieht sich kausal auf die physikalische Situation".
Eines ist gewiss: virtuelle Quanten verletzen keineswegs die Kausalität. Relativistische Quantenfeldtheorien haben die Kausalität derart implementiert, dass Ereignisse mit raumartigem Abstand voneinander sich nicht beeinflussen können. (Ein Abstand zwischen 2 Ereignissen ist "raumartig", wenn sie nur durch ein überlichtschnelles Signal miteinander verbunden werden könnten).

Das sichert Kausalität.
Diese Eigenschaft ist notwendig, da die zeitliche Reihenfolge solcher Ereignisse (d.h. mit raumartigem Abstand voneinander) nach Spezieller Relativität vom Betrachter (InertialSystem) abhängen würde; der eine sähe Ereignis A vor B und der andere umgekehrt. Deshalb muss ausgeschlossen werden, dass A die Ursache von B sein kann und umgekehrt. Ansonsten würde es paradox akausal.

Beantwortet das deine Frage ?

Gruss, Uli

PS. Zu den verwendeten Begriffen: ein Ereignis ist in der SRT durch 4 Koordinaten (Ort und Zeit) definiert; mit "Abstand" meine ich den "Minkowski-Abstand" der SRT.
Mit Zitat antworten