AW: Die Natur aus Fäden: bitte schimpfen
Hier nochmal eine exemplarische Darstellung der Erwartungshaltung der Physiker an eine Theorie am Beispiel der Stringtheorie
Zunächst
1a) Idee - Prosa: fundamentale Objekte sind Strings; daraus folgen sowohl bekannte Freiheitsgrade / Teilchen der QFT, als auch eine Theorie der Quantengravitation
1b) Motivation - Prosa: ...
1c) Ergebnis - Prosa: im Rahmen gewisser Kompaktifizierunger der Strings in 10D auf 4D resultieren Felder auf den Weltflächen, die Darstellungen bekannter Liegruppen tragen; die fundamentale Theorie ist frei von Quantisierungsanomalien, wenn fermionische / heterotische Strings in 10D formuliert werden; usw. usw.
Übertragen in einen mathematischen Formalismus bedeutet dies
1A) Basis - mathematisch/formal: Nambu-Goto, Polyakov; Ramond-Neveu-Schwarz, RNS, Heterotic
1B) Ableitungen - mathematisch/formal ...
1C) Ergebnis - mathematisch/formal: Supersymmetrische Eichtheorie, AdS/CFT, ...
Nun die selbe Darstellung bzw. der Status für die Fadentheorie
Zunächst
2a) Idee - Prosa: liegt vor
2b) Motivation - Prosa: liegt vor
2c) Ergebnis - Prosa: Standardmodell, liegt vor
Dann jedoch
2A) - fehlt
2B) - fehlt
2C) wird ohne Begründung 2A,B) einfach hingeschrieben
Man muss sich diese Situation bewusst machen.
Die Konsequenz ist dann nämlich nicht, dass man 2b) in Details verbessert, sondern dass man 2A) ausformuliert und mit 2B) beginnt.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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